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Jetzt steppt bei uns der Bär
Zwei Schüler mit der richtigen Party-Idee gegen Langeweile
Die Idee
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Nikolaus oder Weihnachtsmann? Egal, auf der Party gucken die Gäste nicht so genau hin. |
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Sie freuten sich auf eine Party in einem Schwimmbad und langweilten sich zu Tode: So ging es Alex Franke, 18 Jahre, und Chris Lautenbacher, 19 Jahre, aus Kempten im Allgäu . Es kam keine Stimmung auf und jeder hing rum1. Wie so oft, dachten sich die beiden Jungs: Doch das muss auch anders gehen! Sie hatten eine Idee: Wir organisieren selbst Partys für junge Leute. Jedesmal mit einem anderen Motto an einem anderen Ort, mit niedrigen Eintrittsgeldern, preiswerten Getränken und Musik, die angesagt2 ist. Der erste Versuch war eine Zwischenzeugnis-Party. Schüler mit schlechten Noten konnten ihr Zeugnis zeigen und bekamen einen extra billigen Eintritt. Das Konzept kam an. Es schien, als hätten alle Kemptener Schüler darauf gewartet. Endlich Partys, wo der Bär steppt3. Der Erfolg brachte Alex und Chris wieder zum Nachdenken: In unserer Gegend gibt es wenige Diskos, und die sind auch noch teuer. Also haben wir aus der Idee ein Geschäft gemacht und haben ein Gewerbe angemeldet. Mit der Anmeldung konnten sie ein Geschäftskonto eröffnen, Rechnungen ausschreiben, offiziell werben und sich einen Namen zulegen. Nun heißt das Klein-Unternehmen Trippple P : Paranautic Party Pleasure nach dem Schwimmbad, wo alles angefangen hat. Wir renovieren jetzt ein kleines Büro für uns. Momentan sitzen wir noch im Büro von Alex Vater, sagt Chris. Mittlerweile kennen beide die lokalen Wirte. Sie mieten vorwiegend kleine Hallen oder auch Tanzschulen für die Partys an. Der Wirt kann seine Getränke
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Alex und Chris machen einen Einkaufsplan. Sie überlegen, was sie für die Nikolausparty brauchen. |
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Alex holt Geld vom Konto der Firma. Dann geht er einkaufen. (links) Glühwein ist ein traditionelles Getränk in der Vorweihnachtszeit. (rechts) |
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Helfer hängen im Partyraum Zettel auf. Darauf stehen die Preise für die Getränke. |
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Wird die Party ein finanzieller Erfolg? Das hoffen Chris und Alex. Sie kassieren persönlich das Eintrittsgeld. |
verkaufen. Mit den Eintrittsgeldern finanzieren die beiden Jungs Discjockeys aus der Gegend, Auftritte lokaler Nachwuchskünstler und auch die Dekoration. Die größte Aktion war bisher eine Karibik-Party mit passender Dekoration. 2 000 Leute kamen. Da wir die Halle von der Stadt gemietet hatten, mussten wir etliche Auflagen erfüllen. Wir hatten Sicherheitspersonal, Feuerwehr und Sanitäter da. Danach haben wir 24 Stunden lang die Halle mit ein paar Freunden aufgeräumt. Wir haben festgestellt, dass 22 Poster mit wunderschönen Südseemotiven geklaut waren. Anschließend sind wir am Stock gegangen 4, meint Alex. In der Schule waren wir ziemlich schläfrig, mussten uns aber Sprüche der Lehrer anhören: Wer Unternehmen führen kann, kann auch Hausaufgaben machen. Womit sie irgendwie Recht haben.
Die Nikolaus-Party
Heute erwarten die beiden Jungen 200 bis 300 Jugendliche zu einer Nikolausparty in einer Tanzschule. Sie haben an die Schüler verschiedener Schulen Handzettel verteilt. In der Innenstadt kaufen Alex und Chris Teelichter und Lametta in großen Mengen, während ein Bekannter Glühwein und Alex Mutter jede Menge Tannenzweige organisiert5. Mit dem Auto bringen sie alles zur Tanzschule. Da stehen auch schon einige Freunde, die bei Aufbau, Dekorieren und Bedienen helfen. Vier Leute arbeiten im Notfall als Sicherheitsleute. Bisher hatten wir nur einmal Ärger mit Angetrunkenen - aber das war uns eine Lehre. Deshalb achten wir auf Gäste, die sich nicht benehmen, erklärt Chris. Außerdem müssen alle, die hier heute abend kommen, mindestens 16 Jahre alt sein. Wir kontrollieren die Ausweise, denn das Gesetz schreibt das Mindestalter vor. Der Tanzschulbesitzer zeigt den Helfern, wo das Getränkelager ist und wo man Glühwein wärmen kann. Daniela, Carmen und Steffi verteilen Tannenzweige und Teelichter auf Tischen und Tresen und kleben Getränkepreislisten an die Wände. An diesem Abend legen Lollo und Tim die Musik auf. Sie machen sich mit der Anlage vertraut und packen ihre umfangreiche CD-Sammlung aus. Auch eine Sammlung klassischer Weihnachtslieder ist dabei, die zwischendurch gespielt werden. Vor der Tanzschule wartet bereits eine Riesenschlange von Jugendlichen. Alex und Chris stellen sich hinter einen kleinen Tresen und bauen ihre Kasse mit dem Wechselgeld auf. Gegenüber im Eingang stehen zwei Sicherheitsleute, die alle Gäste kontrollieren. Dann gehts los: Fröhliche, schicke oder mit Nikolausmützen gekleidete Jugendliche drängen mit Pässen in der Hand in den Eingang. Im großen Tanzschulsaal dröhnt der Rap. Künstlicher Nebel kommt aus den Ecken. Schnell sind alle Sitzplätze besetzt. Nach einer Stunde ist die Tanzfläche voll. Draußen stehen immer noch Gäste. Um 23.00 Uhr abends kommen noch mal viele Schüler. Die Party geht bis 1 Uhr. Alex und Chris grinsen von einem Ohr bis zum anderen: Ungefähr 250 Leute sind hier. Wir haben gut geplant. Da bleibt auch für uns etwas übrig!, schreit Alex, um den Bass zu übertönen. Keine Frage - hier stehen zwei künftige Geschäftsleute. Jutta Schütz |
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