JUMA 1/2006, Voller Einsatz für den guten Zweck
JUMA 1/2006 Seite 21

  Voller Einsatz für den guten Zweck

Ungewohnte Arbeit: Mit Schaufeln und Schubkarren bauen die Schüler ein Spielfeld.
Was kann man in 72 Stunden für andere Menschen tun? Einen Kindergarten neu anstreichen? Eine Schule verschönern? Im Altenheim aushelfen? Einen Jugendraum ausbauen? In Süddeutschland lief jetzt die Aktion "72 Stunden ohne Kompromiss“. Der Bund der katholischen Jugend hatte in vielen Städten Ideen für Hilfsprojekte gesammelt. Schüler sollten die Projekte verwirklichen.
Die Jugendlichen kennen ihren Auftrag nicht - bis zum Morgen des Starttages. Lehrer Andreas Wittmann kommt mit einem weißen Umschlag, darin ein Zettel mit dem Projekt. "Baut für das Behindertenheim einen Grillplatz und ein Spielfeld für Volleyball und Boule!“ Das ist die Aufgabe für die Realschüler der 8. Klasse aus Kandern im Schwarzwald. Hilfsmittel gibt es nicht. "Ihr müsst euch um alles selbst kümmern. Das ist schließlich euer Projekt!“, sagt der Lehrer.
Draußen regnet es, und neblig ist es auch. Keine guten Bedingungen also. "Davon lassen wir uns nicht abschrecken“, sagen die Schüler. Sie bauen eine Nachrichtenzentrale auf und organisieren einen Bagger. "Wir rufen Handwerker in der Umgebung an. Die haben in der Zeitung von der Aktion gelesen. Sie helfen gerne bei der guten Sache.“ Schubkarren, Schaufeln und Arbeitshandschuhe werden gebracht.
Das Graben im nassen Boden ist schwer. "Wer kann einen Grill bauen oder uns Anweisungen geben?“, fragt Samantha am Telefon. Lukas, Anja und Max teilen einen Platz in Quadrate ein. Dort soll der Bagger arbeiten. Der Platz im Bagger ist begehrt. Kein Wunder - man wird darin nicht nass. "Wir arbeiten bis zum Umfallen“, behaupten die Jungen. "Mal sehen, was die heute abend sagen“, kommentieren die Mädchen. Am zweiten Tag finden Samantha und Lukas eine Schreinerei. Der Betrieb liefert Holz für die Bänke. Ein Maurer kommt. Er hilft beim Bau des Grills. Eine Metzgerei und eine Bäckerei liefern Brötchen, Wurst und Käse für die Schüler. Ein Getränkehändler bringt Mineralwasser, Orangensaft und Cola. "Das klappt besser als wir dachten“, freuen sich die Schüler. Nach 72 Stunden ist alles fertig. Die Menschen aus dem Behindertenwohnheim kommen vorbei. Sie freuen sich, dass die 24 Schüler Erfolg hatten. Andreas Wittmann ist stolz auf seine Klasse: "Eine tolle Leistung bei dem schlechten Wetter!“ Die Schüler wollen nur noch schlafen. Trotzdem: "Wir würden es jederzeit wieder machen“, sagt Max mit Überzeugung.
Text und Fotos: Jutta Schütz
 

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