JUMA 4/2005, Einkaufen für einen guten Zweck
JUMA 4/2005 Seiten 18-19

  Einkaufen für einen guten Zweck

Seit zwei Jahren hat Oberbayern eine ganz besondere Attraktion: den "Chiemgauer“.

Die Schüler übernehmen unterschiedliche Verantwortungsbereiche und Aufgaben.
Dazu gehört beispielsweise die künstlerische Gestaltung der "Chiemgauer“-Scheine, ihre Anlieferung an die Ausgabestellen und die Kontrolle der zurücklaufenden Scheine. Foto: Schicker
Der "Chiemgauer“ ist ein regionaler Gutschein. Man bekommt ihn in den bayrischen Regionen Rosenheim und Traunstein an rund 50 Ausgabestellen. Ein "Chiemgauer“ entspricht genau einem Euro. Es gibt Scheine im Wert von 1, 2, 5, 10, 20 und 30 "Chiemgauer“. Man kann damit bei Händlern, Anbietern von Dienstleistungen, Handwerkern, Freiberuflern, Produzenten oder öffentlichen Einrichtungen bezahlen.
Mit dem Projekt fördern die Menschen Vereine in der Region und unterstützen die örtliche Wirtschaft. Die Initiative kommt von der Freien Waldorfschule in Prien: Mit ihrem Wirt- schaftslehrer Christian Gelleri gründeten sechs Schülerinnen der 10. Klasse ein Unternehmen. Lernen in und von der Praxis, wirtschaftliches Handeln und soziales Engagement waren die Ziele.
Und so funktioniert das Ersatzgeld: Man bezahlt mit dem "Chiemgauer“ wie mit normalem Geld. Die Geschäfte tauschen den "Chiemgauer“ zurück und zahlen pro Einheit einen Anteil für die Region.
Der "Chiemgauer“ verliert nach drei Monaten an Wert. Es macht darum keinen Sinn, den Chiemgauer lange aufzuheben. Im Gegenteil: Je mehr er eingesetzt wird, desto größer ist der Nutzen für alle. Das heißt aber nicht, dass beim "Chiemgauer“ blinder Konsum angesagt ist. Im Gegenteil: Der bewusste Verbraucher kalkuliert zuerst, was er braucht. Dann überlegt er sich, bei wem er einkaufen kann. Er zahlt mit dem "Chiemgauer“, um die Region zu stärken.
Der Zuspruch zum "Chiemgauer“ ist groß. Immer mehr Verbraucher, Anbieter und Vereine unterstützen das Vorhaben. Auch für "Nachwuchs“ ist gesorgt. Viele interessierte Schüler wollen bei dem Projekt mitarbeiten. Schließlich gibt es am Ende ein Arbeitszeugnis, ein Vorteil bei späteren Bewerbungen.
Christian Vogeler

 

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