Wir sind 15 JUMA 1/2004
JUMA 1/2004 Seiten 10-11

 

Neues von Lena und Alex, über die JUMA das erste Mal vor
zwei Jahren berichtet hat

Wir sind 15

 
Ab 15 darf man in Deutschland arbeiten. Lena nutzte das wie viele andere Jugendliche, um ihr Taschengeld aufzubessern. In den Sommerferien hat sie beim Bäcker aus dem Nachbardorf gearbeitet. Lena musste um kurz vor 6 Uhr aufstehen und mit dem Bus zur Arbeit fahren. "Mittags war ich meistens ziemlich k.o.", erzählt sie.
Das verdiente Geld spart Lena für ihre Amerikareise. Per Schüleraustausch geht es in den nächsten Oster-ferien nach Florida.
Die Ferien endeten mit einer bösen Überraschung. Lena musste mit einer Blinddarmentzündung ins Krankenhaus und operiert werden. Das ging zwar sehr schnell, brachte Lenas Tagesablauf aber völlig durcheinander: eine Woche keine Schule und mehrere Wochen kein Saxophonunterricht, kein Orchester, kein Judotraining. Vor allem der Sport fehlt ihr sehr. Lena ist seit Anfang des Jahres in einem neuen Judo-Verein. Sie hat jetzt den Blaugurt und trainiert normalerweise dreimal in der Woche.
Seit den Sommerferien geht Lena in die 9. Klasse. "Die Ansprüche sind enorm gestiegen", findet sie. Französisch steht als dritte Fremdsprache auf ihrem neuen Stundenplan. In den Nebenfächern geben die Lehrer regelmäßig Hausaufgaben auf. Dazu kommen mündliche und schriftliche Tests. Auch bei den Schülern hat sich einiges verändert: fünf haben die Klasse verlassen und neun sind hinzugekommen.
Die Schülervertretung (SV), in der Lena mitarbeitet, hat ein neues Logo, einen Newsletter und eine eigene Homepage im Internet. "Diese Öffentlichkeitsarbeit war wichtig für uns", sagt Lena.
Einen großen Wunsch hat sich Lena im Frühjahr erfüllt: Sie hat sich von ihren Ersparnissen einen eigenen Computer gekauft. An der eigenen Homepage bauen, chatten und E-mails schreiben - das kann sie jetzt, ohne dass Bruder oder Vater an das Gerät wollen. Computerspiele findet sie nicht mehr so interessant. „Ich spiele manchmal noch abends zur Entspannung "Sims", aber meistens nur kurz", berichtet Lena.
Modisch hat Lena ihren Stil gefunden: "Sportlich schick." Manchmal gibt es noch Diskussionen mit den Eltern darüber. "Heute tragen Jungen und Mädchen manchmal gleiche Klamotten. Das wollen sie nicht einsehen!"

LENA

Alter: 15 Jahre
Größe: 1 Meter 60
Gewicht: 52 Kilogramm
Haarfarbe: dunkelblond mit blonden Strähnchen
Interessen: Judo, Saxofon, Schülervertretung
Lieblingsessen: Backfisch
Was sie nicht mag: Eier, Tomaten
Lieblingsfächer: Sport, Englisch, Erdkunde, Biologie
Hassfächer: keine
Lektüre: Jugendbücher, "möglichst realistisch"
Unterrichtszeit: 32 Stunden à 45 Minuten wöchentlich, von montags bis freitags
W
eckzeit: 6.15 Uhr
Unterrichtsbeginn: 7.45 Uhr
Unterrichtsschluss: 13.05 Uhr und 13.45 Uhr
Schulweg: 5 Minuten mit dem Bus, 2 Minuten zu Fuß
Fernsehen: abends 1 Stunde, am Wochenende länger
Zeit für Hausaufgaben: 1 bis 2 Stunden
Zeit ins Bett zu gehen: 21-23 Uhr

 
Alex geht jetzt in die 10. Klasse. Im neuen Schuljahr hat er einige andere Lehrer bekommen. Sein Kommentar: "Ich habe Glück gehabt. Gute Lehrer sind geblieben, schlechte sind gegangen."
Seit einem 3/4 Jahr geht Alex montags und freitags jeweils eine Stunde zum Wing Tsun, einer chinesischen Kampfsportart. Man muss 12 Schülergrade schaffen, um Meister zu werden. Die erste Prüfung nach einem halben Jahr hat er geschafft. "Kampfsport ist mein Ding", meint er. Die Selbstverteidigung ist für ihn dabei aber nur ein Nebeneffekt: "Eigentlich geht es mehr um Aggressionsabbau."
Seit einiger Zeit gehört ein Tier zur Familie: Bella, ein Berner Sennenhund. Alle gehen abwechselnd mit ihm raus. Um das Fressen kümmert sich die Mutter von Alex.
Seit kurzem hat Alex einen Plan, der für einige Diskussionen sorgte: Er will den Führerschein A1 machen. Damit kann man Motorräder mit 125 ccm und 80 km/h Höchstgeschwindigkeit fahren. Den Führerschein bezahlt Alex Mutter, wenn er nicht mit dem Rauch anfängt. Allerdings wünscht er sich ein sportliches Motorrad, das man auch schneller machen kann. "Das kann ich auch noch fahren, wenn ich 18 bin", meint Alex. Er hat seiner Mutter einen Prospekt von der Maschine gezeigt. Die dachte bis dahin, er wünscht sich einen Roller. Sie hat sich die Unterlagen fünf Minuten angeguckt und dann gesagt: "Jetzt müssen wir reden." Denn ihr Mann, Alex Vater, ist vor 3 Jahren mit einem Motorrad tödlich verunglückt. Alex hat seine Mutter überzeugt. Allerdings gibt es Bedingungen: Die schulischen Leistungen müssen gut sein. Alex darf nicht an der Maschine herumfummeln, um sie schneller zu machen. Er darf nicht auf der Autobahn fahren und er muss immer Schutzkleidung tragen. Warum es unbedingt eine Rennmaschine sein muss? "Ich habe schnelles Fahren gern, genau wie mein Vater. Auch mit dem Fahrrad oder auf Skiern fahre ich schnell - ich brauche den Kick!"

ALEX

Alter: 15 Jahre
Größe: 1 Meter 76
Gewicht: 69 Kilogramm
Haarfarbe: blond
Interessen: Kampfsport,Computerspiele
Lieblingsessen: Nudeln mit Tomatensoße und Fleischwurst
Was er nicht mag: Linsensuppe
Lieblingsfächer: Mathematik, Deutsch
Hassfächer: "Gibt es nicht wirklich"
Lektüre: Fantasy, z.B. "Die Orks", Harry Potter
Unterrichtszeit: 30 Stunden à 45 Minuten wöchentlich, von montags bis freitags
Weckzeit: 7 Uhr
Unterrichtsbeginn: 7.50 Uhr
Unterrichtsschluss: 13 Uhr
Schulweg: 10 Minuten mit dem Fahrrad, "bei jedem Wetter'"
Fernsehen: abends 2 Stunden, am liebsten Science Fiction und Fantasy
Zeit für Hausaufgaben: 1 bis 1 1/2 Stunden
Zeit ins Bett zu gehen: gegen 23 Uhr

 

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