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Szene, JUMA 1/2004
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JUMA 1/2004 Seite 36-37
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kulturmix
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Berliner Szene
Die Großstadt Berlin ist ein Sammelbecken der Kulturen. Die aus Chile stammende Paula Schopf und Max Loderbauer musizieren gemeinsam unter dem Bandnamen "Chica and the Folder". Ihre Lieder spiegeln den Mix der Kulturen wider, der sie in Berlin umgibt. Ein slowenisches Volkslied spielen sie als Elektro-Punk. Eine Naturbetrachtung des Grunewalds klingt sanft musikalisch und das Gedicht "Tibetteppich" der Dichterin Elke Lasker-Schüler entfaltet mit asiatischen Klängen und lockerem Synthi-Pop eine ganz eigene Atmosphäre. Chica and the Folder schaffen mit ihrer Musik eine verzauberte Atmosphäre. |
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Komische Songs
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Sie meiden das Sonnenlicht: Das Duo "Die Wohnraumhelden" begeistert mit witzigen, griffigen Liedern. B-Man Major und Christof Stein-Schneider, der ansonsten bei Fury and the Slaughterhouse Gitarre spielt, schreiben selbstironische, komische Songs. Mit Kinderschlagzeug, Synthesizer und Gitarren zaubern die beiden einen lockeren, treibenden Beat. Hier eine kurze Kostprobe des Songs "Sonnenlicht":
Finnland ist mein Reiseziel,
wo Sonne ist bin ich zu viel,
im Schatten pfleg ich meine Depression,
Südseeinseln find ich lesbisch,
mit Braungebrannten sitz ich nicht am Esstisch,
der Sonnenschirm ist mein Zuhaus,
wie du hier liegst, halt ich nicht aus.
Ich meide das Sonnenlicht,
keine Zeit für Sonnenstich,
braun gebrannte Körper -
als Hähnchen ziemlich schick,
doch mein Alabasterkörper und ich,
wir meiden das Sonnenlicht.
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Jugendfilm
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Wilde Jungs
Auf dem Bolzplatz tobt das Leben: Eine Gruppe von Jungen trifft sich regelmäßig zum Fußballspielen. Die Truppe nennt sich "Die Wilden Kerle". Die Idylle wird gestört, als eine rivalisierende Mannschaft namens "Die unbesiegbaren Sieger" den Freunden ihren Bolzplatz streitig macht. Die sind älter, gemeiner und haben im Bandenkampf die Oberhand. Nun soll ein Fußballspiel entscheiden, wer ein Anrecht auf den Platz bekommt ...
Der Kinofilm "Die wilden Kerle" hat als Vorlage die erfolgreichen Jugendbücher von Joachim Masannek. Dessen Söhne spielen selbst in einer Mannschaft. Erzählt wird eine Geschichte von Rivalität und Freundschaft - mit viel Sinn für Humor und voll knisternder Spannung. |
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Popmusik
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Beste Nachwuchskünstler
"Wonderwall" schreiben ihre Songs wie andere ihre Texte ins Tagebuch. Sie erzählen von Erlebnissen, Träumen und Gedanken. Die drei Mädchen aus Köln haben sich damit in die Herzen von Publikum und Musikkritikern gespielt. Kati, Ela und Jule haben bereits für ihr erstes Album eine goldene Schallplatte bekommen. Hinzu kommen die Verleihung des Rundfunk-Publikumspreises "1Live Krone", die Nominierung für den Fernsehpreis "Viva Comet" und vor allem der Fernsehpreis "Echo 2003" als "Beste Newcomer". |
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Zeichentrick
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Narr im Film
Till Eulenspiegel, der Narr aus dem späten Mittelalter, ist wieder da: in einem Zeichentrickfilm. Seine Abenteuer spielen in Boomstadt, wo Großvater Marcus verschwindet. Gleichzeitig wird eine Intrige gegen den König gesponnen, und Till muss drei Aufgaben eines magischen Spiegels lösen. Ein turbulente Geschichte also.Die Arbeiten an dem Animationsfilm dauerten zweieinhalb Jahre. Es ist das bisher ehrgeizigste Trickfilm-Projekt aus Deutschland und mit prominenten Sprechern besetzt: Berühmte Schauspieler wie Mario Adorf, Veronica Ferres und Katharina Thalbach gaben den Figuren ihre Stimmen.
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Comic
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Kunst für Raketen, Bücher und Boxer
Der Comic-Künstler Andora kann auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken. In der ehemaligen DDR in Ostberlin aufgewachsen, kam er mit dem Staat in Konflikt und landete wegen "Ungehorsams" sogar für einige Tage im Gefängnis. Er arbeitete als Küster, Heizer und Fahrstuhlführer. Inzwischen ist er anerkannter Künstler und hat beispielsweise eine russische Rakete bemalt und den Kampfmantel des Boxstars Henry Maske entworfen. Sein jüngstes Werk: Ein 26-bändiges Taschenbuchlexikon ist mit der Kunst von Andora verziert. JUMA sprach mit dem Künstler.
Frage: Ihre Projekte sind sehr vielseitig. Sie entwerfen etwa den Kampfmantel für einen Boxer und bemalen eine Rakete. Wie kommt es zu diesen unterschiedlichen Kunstwerken?
Andora: Als Pop-Artist arbeite ich populär und hart in der Realität - und nicht für Museen.
Frage: Und woher kommen die Aufträge?
Andora: Ich warte, bis man mich holt. Ich bearbeite die Sachen und vervollkommne sie. So etwa das Taschenlexikon - da bekommt man mit dem Lexikon gleichzeitig ein Bild für die Wand.
Frage: Es blieb nicht beim Entwurf eines farbigen Umschlags. Eine Musik-CD ist auch noch dabei entstanden. Wie kam es dazu?
Andora: Ein Künstler allein ist nichts. Ich arbeite im Team. Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Wer das missachtet, wird irgendwann einsam und alleine sterben. Ich bin immer ein interaktiver Mensch gewesen und habe immer von anderen Menschen gelernt. Durch dieses Lernen und Weitergeben von Erfahrungen kann man sozial viel erfahren. |
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