Unter deutschen Dächern
JUMA 4/2003 Seite 18-19

  Sport- und Freizeitangebote für draußen findet man immer öfter auch in Hallen.

Unter deutschen Dächern

Rennen fahren wie Michael Schumacher: Kart-Center in Kerpen Skilaufen auch im Sommer: Wintersportparadies in Neuss (oben)
Der falsche Ort, das falsche Wetter: Wer in Castrop-Rauxel wohnt, kann von der Karibik nur träumen. Das ist aber noch lange kein Grund zum Verzweifeln, denn das tropische Badeparadies liegt gleich um die Ecke. Hier ruht man unter Palmen und hat das warme Wasser direkt vor sich. Nur der Geruch nach Chlor und Pommes erinnert einen daran: Man liegt unter dem Dach eines Freizeitbades - mitten im Ruhrgebiet.
Südsee an der Wand: Beachsporthalle in Witten (links)
Tropischer Badespaß: Schwimmbad in Wuppertal (oben)
An künstlichen Wänden bergauf: Kletterhalle
in Köln
Unter Palmen schwimmen, mit dem Snowboard Berge hinuntersausen, Rennen fahren, auf steile Felsen klettern: davon träumen viele Deutsche. Doch wer keine Zeit oder kein Geld für eine Reise hat, nutzt das Angebot in der Nachbarschaft. Zwischen Flensburg und Passau schießen darum seit ein paar Jahren Freizeit-Anlagen wie Pilze aus dem Boden. Als erstes kamen die Erlebnisbäder. Mit ihren Rutschen, künstlichen Wasserfällen und Whirlpools1 boten sie eine Alternative zu langweiligen städtischen Schwimmhallen. Doch Spaßbäder gibt es inzwischen so viele, dass die ersten schon wieder schließen mussten.
Die ersten Kletterhallen entstanden in alten Fabriken, Bunkern oder Türmen. Hier kann man an bunten Kunststoffwänden den Aufstieg trainieren. Der Erfolg solcher Hallen hält an: 15 Anlagen gibt es heute allein in Berlin. Körpererfahrung und der Spaß am eigenen Können sind die wichtigsten Gründe, warum sich immer mehr Menschen für das Klettern entscheiden. In einigen Bundesländern stehen bereits die ersten Kletterwände in den Turnhallen von Schulen: Klettern steht hier auf dem Stundenplan.
1991 gab es das erste Beachvolleyball2-Turnier in Deutschland. Wenig später kam der Strand unters Dach. Mehrere Tonnen Sand, ein Strandkorb in der Ecke, ein Bild vom blauen Meer an der Wand und eine Südsee-Bar verwandelten leere Lagerhallen in ”Beachsport-Center“. Zum Spielen kommen Volleyballvereine, aber auch Schulklassen oder Geburtstagsgesellschaften. Auf dem Programm stehen neben Beachvolleyball Strandsportarten wie Beach-Handball, Beach-Badminton, Fußballtennis oder Indiaca.
Relativ neu in Deutschland sind überdachte Skipisten. In Bottrop liegt die längste Piste Europas zwischen Kohlebergen und Industrieanlagen. Von außen grünes Blech, innen 600 Meter Piste und Tiroler Kneipen. Die Konkurrenz in Neuss hat auf einer ehemaligen Müllhalde gebaut. ”Etwa 100 000 neue Ski- und Snowboardfahrer entdecken jedes Jahr in der Skihalle ihre Leidenschaft für den weißen Sport“, behauptet Johannes Janz, Gründer der Neusser Halle. Und er hat auch eine Erklärung: ”In der Skihalle herrschen immer ideale Bedingungen. Schneesturm, Nebel und Lawinen sind hier ausgeschlossen. So sind schnelle Lernfortschritte garantiert.“
Christian Vogeler

1 Whirlpool (engl.) - Sprudelbad
2 Beachvolleyball (engl). - Strandvolleyball

 

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