JUMA 3/2005 Seite 29

  Jugendmuseum

Mitmachen erwünscht

Die Idee mit den jungen Museumsführern kommt aus Amerika: Die Jugendlichen helfen freiwillig und bekommen dafür ein bisschen Geld.
Sie verstehen die Besucher oft viel besser, weil sie im gleichen Alter sind. Außerdem können sie die Arbeitswelt der Erwachsenen kennen lernen. Die Jugendlichen betreuen, informieren und passen auf, dass nichts kaputt geht.
"Bitte nicht berühren!" Diesen Satz kennt jeder, der schon mal in einem Museum war. Im Kinder- und Jugendmuseum in Köln ist das anders. Das Anfassen der Ausstellungsstücke ist dort ausdrücklich erwünscht. Jugendliche zeigen den Besuchern die Ausstellung. Sie geben Erklärungen und fordern zum Mitmachen auf.
Heute führen Bianca, Ramona und Felix durch das Museum. Die jungen Museumsführer sind 15 Jahre alt. Sie haben eines gemeinsam: Die Arbeit macht ihnen einen Riesenspaß. Ramona zeigt, wie man selbst Papier herstellen kann. "Die Arbeit hier ist besser als Zeitungen austragen", findet Ramona.
Herzstück der Ausstellung ist der "Papyromat". Der Künstler Ralf Kettler hat diese Maschine aus Pappe und Papier erfunden. Mit der Zeit soll sie immer größer werden. Die Besucher basteln Pappräder und verbinden diese mit Kordeln. So wächst die Maschine und wird immer beweglicher. In der Ausstellung "Paper-la-Papp" gibt es aber noch mehr. Die Besucher können Papierflieger falten und Wind machen.
In der oberen Etage des Hauses gibt es ein Spiegelkabinett, ein Labyrinth und ein Kino mit Sitzen aus einem richtigen Flugzeug. In Zukunft sind noch mehr Ausstellungen zu Natur, Technik, Geschichte und Kultur geplant. Außerdem wollen die Leiter der Einrichtung Ausstellungen aus anderen Städten ausleihen. Vielleicht eine Seifenblasenausstellung aus München. Oder riesige halbierte Knochen, die den menschlichen Körper zeigen. Für Bianca, Ramona und Felix gibt es also auch in Zukunft viel zu tun.
Susanne Besser
Foto: Karsten Schöne