JUMA 2/2005 Seiten 04-05

 Moment mal!
 
Alte Handys gegen Bücher
Drache Meike sammelt an Schulen alte Handys und Patronen aus Druckern in einer Box. Zur Belohnung gibt es Punkte. Damit können die Schüler neue Bücher für die Schulbibliothek, Digitalkameras oder sogar einen Computer anschaffen. Die Stiftung Lesen und ein Recycling-Unternehmen führen die Aktion durch.

Krimi von Schülern
Einen spannenden Deutschunterricht erlebten diese Schüler des Kölner Hansagymnasiums. Sie durften einen Krimi schreiben. Jeder seinen eigenen, doch mit gleichem Thema. Die Krimis heißen ”Kanalratten“ und handeln von hinterhältigen Menschen, die das Grundwasser vergiften. Mit dem Schreibprojekt sollten die Schüler lernen, wie literarische Texte aufgebaut sind - und wie schwierig es ist, ein Buch zu schreiben.

Bücher auf zwei Beinen
Wie fördert man das Lesen? Zum Beispiel so: Man verkleidet vier Studenten als Bücher und schickt sie zu öffentlichen Plätzen. Daniel, Benedikt, Katja und Martin (v.r.n.l.) diskutierten im Hauptbahnhof der Stadt Leipzig mit Jugendlichen über deren Lieblingsbücher. Sie beantworteten auch Fragen rund um das Thema ”Lesen“. Zusätzlich bekamen 300 000 Jugendli- che einen Sammelband mit Ausschnitten aus neuen Jugendbüchern. Daraus wählten die Schüler ihr Lieblingsbuch. Die Aktion mit dem Namen ”Schnapp dir ein Buch!“ hatte ein internationaler Getränkekonzern organisiert.

Öffentliches Tagebuch
Weblogs, kurz Blogs genannt, werden immer beliebter. Schätzungsweise 10 Millionen Menschen veröffentlichen weltweit ihre Texte in solchen Internet-Tagebüchern. Im deutschsprachigen Raum gibt es bereits 50 000 Internet-Seiten mit Blog-Funktion. Allein bei www.blogg.de, einem deutschen Weblog-Portal, sind über 30 000 Weblogs registriert. Mehr als die Hälfte aller Blogs wird von Jugendlichen im Alter zwischen dreizehn und neunzehn Jahren betrieben, schätzt eine Studie. Die wichtigsten Themen sind Schule, Beziehungen und Musik. Blogleser haben die Möglichkeit, Kommentare zu den Texten abzugeben. Mit Weblogs kann man vielleicht die Lese- und Schreibfähigkeiten von Schülern verbessern, meinen Pädagogen. Denn hier braucht man Jugendliche nicht mehr zum selbstständigen Schreiben und Lesen zu ani- mieren. Sie tun es bereits. Über die Qualität kann man allerdings streiten. Einen Überblick über besonders interessante deutsche Weblogs gibt das Buch ”Blogs“ von Don Alphonso und Kai Phal, erschienen im Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf.

Das persönliche Buch
Einmal berühmt sein! Endlich eine Hauptrolle spielen! Wäre das nicht schön? Das ist jetzt möglich. Allerdings nicht in einem Hollywoodfilm, sondern in einem Buch. Jeder kann ab sofort eine Romanfigur sein und aufregende Dinge erleben. Ein Unternehmer aus München erfüllt diesen Traum: Jan-Christoph Goetze (38) fügt jeden gewünschten Namen in einen bereits geschriebenen Roman ein. Seine Firma hat er ”Personal Novel“ getauft - das ist Englisch und heißt ”persönlicher Roman“. Goetze bietet Liebesromane an, aber auch Bücher für Kinder und Jugendliche. ”Es macht Freude, sich in dem Buch wieder zu erkennen“, verspricht er. Natürlich ist das keine höchst anspruchsvolle Literatur. Die Bücher sollen einfach unterhalten und Spaß bringen. Wer will, kann sogar das eigene Foto auf dem Titel abdrucken lassen.