JUMA 1/2005 Seite 32
|
||||||
Lesen und lesen lassen Ein Vorlesewettbewerb für Schüler fördert die Lust am Lesen
"Alle mal herhören! Das ist das Motto des Vorlesewettbewerbs. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels will mit der Veranstaltung die Leselust Jugend-licher fördern und zeigen, wie spannend Bücher sein können. Denn viele gucken in ihrer Freizeit lieber Fernsehen oder bevorzugen den Computer. Trotz Harry Potter. An diesem Montagnachmittag findet die dritte Runde statt. Die Teilnehmer sind alle Bücherfans. Sie sitzen in der ersten Reihe der Kölner Stadtbibliothek und fiebern ihren Auftritten entgegen. In den Händen das Buch, aus dem sie gleich vorlesen wollen. Alle haben ausgiebig geprobt, um bloß keine Fehler zu machen. Nur wer den Wettstreit gewinnt, ist eine Runde weiter im Landeswettbewerb. Dort wird der Teilnehmer für die Endrunde in Frankfurt bestimmt. Marina betritt das Podium. Sie schlägt das Buch "Tintenherz von Cornelia Funke auf. Eine Geschichte vom Wunder des Lesens. "Mo, Meggies Vater, hat die Fähigkeit, Personen aus Büchern herauszulesen, erklärt Marina in ihrer Einführung. Wer von den Teilnehmern hätte heute nicht gern diese Gabe? Die Jury bewertet fehlerfreies Lesen, Lesetempo und Ausdrucksstärke. Die Begeisterung am ausgewählten Buch soll die Zuhörer überzeugen. So steht es in den Regeln des Lesewettbewerbes. Seit 45 Jahren findet der Wettbewerb jedes Jahr in Zusammenarbeit mit Buchhandlungen, Bibliotheken, Schulen und sonstigen kulturellen Einrichtungen statt. Die Teilnehmer von heute haben die ersten beiden Runden an ihrer Schule gewonnen. Am Ende der Veranstaltung steht Sanjina, Schülerin aus Aachen, als Siegerin auf der Bühne. "Sie hat ein bisschen besser gelesen als die anderen, sagt die Sprecherin der Jury. Alle Teilnehmer aber haben auf besondere Weise erfahren, wie spannend Bücher lesen sein kann. Auch ohne Harry Potter. Denn der war heute nicht dabei. Petra Kroll |