Bunte Klänge aus Berlin
Berlin ist die Musikhauptstadt Deutschlands. Künstler aller Stilrichtungen machen hier Musik: von Klassik bis Pop, beruflich oder als Hobby. Der Nachwuchs ist auch dabei. Aus Wohnungen, Kellern, Freizeiteinrichtungen oder Schulen hört man die unterschiedlichsten Klänge.
Hardcore-Percussion auf Ölfässern
Der Proberaum von "Bando ist gut versteckt. Am Ende des langen Flures geht es eine steile Wendeltreppe hinunter in den Keller. Ein Tarnnetz hängt unter der niedrigen Decke. Nur wenig Licht kommt hindurch. In einer Ecke stehen zwei alte Sofas. Die Bezüge sind abgewetzt (1) und es fehlen einige Beine. Man sitzt schief. Gegenüber stehen einige große Lautsprecherboxen. Doch auch ohne Technik ist die Musik von "Bando laut. Heike, Nadine, Martha, Stefanie, Maja, Robert, Arne und Alex spielen Hardcore Percussion.So nennen die Schüler der Kurt-Schwitters-Oberschule am Prenzlauer Berg selbst ihre Stilrichtung. Vorbild für die Band war die französische Gruppe Les Tambours Du Bronx. Seit drei Jahren trommelt Bando auf alten Ölfässern afrikanische und lateinamerikanische Rhythmen. Den knallbunt lackierten Fässern sieht man nicht an, dass sie von einer Mülldeponie stammen. Bei Straßenfesten und Veranstaltungen tritt "Bando regelmäßig auf. Über 20 Musiker stehen dann auf der Bühne.
Schule für Konzertmusiker
Anna und Timofei besuchen die 11. Klasse des Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Musikgymnasiums in Berlin-Mitte. Die zwei und ihre 163 Mitschüler haben ein klares Ziel. Sie möchten später professionelle Musiker werden. Ihre Chancen stehen gut. Die Schule bietet hochbegabten Schülern eine deutschlandweit einzigartige musikalische Ausbildung. Hochschulprofessoren der Berliner Musikhochschulen unterrichten hier. Auf dem Stundenplan stehen Klavier und ein weiteres Instrument nach Wahl, Musiktheorie und Gehörbildung. Für Anna ist die Ausbildung an dem Bach-Gymnasium sehr wichtig: Wir werden hier ernst genommen. Nach dem Abitur möchte sie ein Gesangsstudium in den USA oder in Mailand beginnen. Auch Timofei zieht es später ins Ausland. Beide halten es für wichtig, das Lebensgefühl anderer Kulturen und andere musikalische Interpretationen zu erleben. Selbst innerhalb von Deutschland, zwischen den Orchestern in Berlin und Dresden, gibt es unterschiedliche Spielweisen, sagt Anna. Als Geigerin war sie auf Konzertreisen mit dem Landessymphonie-Orchester Brandenburg schon im Libanon, in Israel, in Ungarn und in zahlreichen anderen Ländern unterwegs.
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