JUMA 2/2004 Seite 38-39

Vorne Strand, hinten Stadt - so sieht ”Monkey Island“ in Düsseldorf aus. Ausruhen und Sport treiben kann man hier. Doch viel wichtiger sind sehen und gesehen werden.

Über dem Pflaster Strand

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nahe liegt? Die lange Fahrt ans Meer kann sich so mancher Großstädter im Sommer sparen: Immer mehr europäische Städte bieten Standleben mitten in der City - nach Paris, Berlin und Hamburg jetzt auch Düsseldorf. Auf einer Landzunge im Düsseldorfer Hafen, nur 10 Straßenbahnminuten vom Bahnhof entfernt, lockt eine 5 000 qm große Fläche mit 1 000 Tonnen herbeigeschafftem Sand. ”Monkey Island“ nennen die Düsseldorfer diese Mischung aus Restaurant, Biergarten, Strandbar und Beachsportanlage - ”Affeninsel“ auf deutsch.
Sonnenanbeter fühlen sich in der künstlichen Strandoase sichtlich wohl: umspült von den Wellen des Rheins, eingelullt (1) von hipper (2) Musik und mit Panoramablick auf Düsseldorfs Architektur-Eldorado (3) Medienhafen.
Viele haben den Eintritt offensichtlich nur wegen der zahlreichen Strandschönheiten bezahlt - ”Sehen und gesehen werden“ heißt die Devise. Schwimmen gehen kann man auf ”Monkey Island“ nämlich nicht: die Böschung (4) ist zu hoch und das Baden verboten. So braten die meisten bei Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius in der Sonne. Zur Abkühlung stehen neben exotischen Getränken nur die Duschen bereit. Jörg-Manfred Unger

Worterklärungen:
1 einlullen (umgangssprachlich) - mit
   eintönigen Geräuschen (sanft) einschläfern
2 hipp - im Trend
3 das Eldorado - das Paradies
4 die Böschung - der Abhang