JUMA 2/2004 Seite 18

  30 Jahre JUMA
  Unser Magazin für junge Deutschlerner hat Jubiläum. In 30 Jahren wurde aus der Jugendscala das Jugendmagazin und schließlich JUMA. Wir finden: Das ist ein guter Grund für neun Sonderseiten rund um die Themen ”Geburtstag“ und ”Jubiläum“. Eine besondere Aktion für unsere Leser ist auch dabei. Viel Spaß beim Lesen und Mitmachen!

Geboren am 24.12.

Geburtstag feiern ist schön. Weihnachten feiern auch. Doch was ist, wenn man Heiligabend Geburtstag hat?

Kira hat keine Probleme mit ihrem Geburtstag.
War es die Sturmflut, der Weihnachtsstress oder der Vollmond?
Schwer zu sage
n! Sicher ist: Kira kam 1982 an Heiligabend um 16.45 Uhr in Wilhelmshaven zur Welt. Draußen war es schon dunkel. Die Leute saßen in der Kirche oder am Weihnachtsbaum. Der Vater, ein Seemann, war mit dem Schiff auf dem Weg nach New York. Er hörte die ersten Schreie seiner Tochter am Telefon.

Wie feiert man zwei Feste an einem Tag?

Als Kind bekam Kira morgens die Geburtstagsgeschenke und abends die Weihnachtsgeschenke. Der Tag begann mit einem schön gedeckten Frühstückstisch. Vormittags kamen die Freunde zur Geburtstagsfeier. ”Die anderen Mütter waren froh, dass sie ihre Kinder abgeben konnten“, erinnert sich Kira. Nachmittags folgten der Gang in die Kirche und die Bescherung am Weihnachtsbaum. Anschließend traf man beim Abendessen die Verwandten. ”Ich war froh, wenn ich abends in meinem Bett lag und meine Ruhe hatte.“
Später, als Schülerin, hatte Kira in den Schulferien Geburtstag. ”Das war ein großer Vorteil. Die meisten Freunde waren zu Hause. Ich konnte mit ihnen in den Geburtstag reinfeiern und am nächsten Tag ausschlafen.“ Außerdem bekam man in der Schule ein Ständchen von seinen Mitschülern. ”Das fand ich schrecklich. Mir ist es erspart geblieben.“
Der 18. Geburtstag ist ein besonderes Ereignis: Man wird volljährig. Doch Kira hat den Tag in schlechter Erinnerung: ”Ich habe mich schon beim Reinfeiern mit meinem damaligen Freund gestritten.“ Außerdem hatte sie seit Jahren keinen Kontakt mehr zum Vater gehabt. ”Opa meinte: Ob der wohl daran denkt, dass seine Tochter 18 wird? Ich wollte nur, dass er anruft. Doch es kam nichts. Auf Weihnachten hatte ich darum auch keine Lust mehr.“

Und die Geschenke?

”Die meisten meinen: Man ist im Nachteil“, berichtet Kira. ”Das finde ich nicht. Ich kann mir etwas Größeres wünschen - zum Geburtstag und zu Weihnachten.“ Andere haben es da schwerer: ”Ein Freund hat Anfang Januar Geburtstag. Der hat erzählt, dass er Weihnachten wenig bekommt. Die Eltern sagen: Du hast ja bald Geburtstag.“ Von den Großeltern bekommt Kira jedes Jahr ein Paket. An den Geschenken darin steht auf kleinen Zetteln ”Zum Geburtstag“ oder ”Zu Weihnachten“. Von den meisten Geschenken weiß sie heute aber nicht mehr: Waren es Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenke? Nur bei einer kleinen Stoffmaus ist sie sich sicher: ”Die gab es von einer guten Freundin zum Geburtstag.“ Kira trägt das Tierchen noch heute am Schlüsselbund. Einen großen Wunsch hat sie jedes Jahr: ”Ich wünsche mir, dass es mal schneit.“
Ihren letzten Geburtstag hat Kira bei ihrem Freund verbracht. Er hat etwas Leckeres gekocht, Kira hat ihren eigenen Geburtstagskuchen gebacken. Ein Adventskranz und Kerzen sorgten für weihnachtliche Stimmung. Zu guter letzt: Was ist der größte Vorteil? Kira gibt die Antwort: ”Meinen Geburtstag vergisst so schnell keiner!“
Christian Vogeler