JUMA 1/2004 Seiten 04-05

 
  Moment mal!
Das ist eine Riesengespenstschrecke. Und das im hintergrund ist Sonja. Die Schülerin hat das ungewöhnliche Insekt im Moment als Urlaubsgast. Denn wenn an den Schulen Ferien sind, müssen sich Freiwillige um Pflanzen und Tiere dort kümmern. Doch eine Blume von der Fensterbank findet leichter einen Platz als eine Heuschrecke, eine Echse oder eine Vogelspinne. Darum: Vielen Dank, Sonja!

Gackern für die Hühner
Was tut man nicht alles, um für seine Sache zu werben ? Die Schüler der Albrecht-Thaer-Schule für Hauswirtschaft und Agrarwirtschaft in Celle schlüpften in Hühnerkostüme und zogen gackernd über den Wochenmarkt der Stadt.
Ziel der Aktion: "Wir wollten auf unsere Maishähnchen aufmerksam machen, die wir an unserer Schule züchten." Wie es zur Hühnerzucht an der Schule kam? Schüler Patrick brachte die Idee aus seinem Frankreich-Urlaub mit. Dort füttert man Hühner mit Dickmilch und Mais. Das Fleisch bekommt so ein besonderes Aroma. Mit dem ungewöhnlichen Schulprojekt lernten die angehenden Landwirte, ihre eigenen Produkte zu vermarkten. Die Maishähnchen jedenfalls schienen auch anderen zu schmecken. Sie fanden viele Käufer. Inzwischen hat sich Patrick mit einer Hühnerfarm selbstständig gemacht und die Produktion verdoppelt.

Schöne bunte Welt
Es passiert jedes Jahr aufs Neue. Plötzlich tauchen in der Innenstadt von Koblenz seltsam gekleidete Menschen auf. Sie sehen aus als wie von einem fremden Stern. Dann ist es wieder soweit! In der Rhein-Mosel-Halle treffen sich die Fans von Mangas und Anime in Deutschland. Mangas sind gedruckte, Anime animierte japanische Comics. Für das Treffen kleiden sich die Teilnehmer genauso fantasievoll wie ihre gezeichneten Helden. Damit alles perfekt ist, haben sich die Fans, die "Cosplayer" heißen, viel ausgedacht. So tragen manche Gruppen Lieder aus verschiedenen Zeichentrickfilmen vor. Alles soll möglichst echt wirken. Eben wie in einem japanischen Comic.

Lieder für Millionen
Sie wollten zusammen singen, doch nach der ersten Textzeile fehlte ihnen mal wieder der Text: Darum setzten sich vier Studenten zusammen und sammelten bekannte Lieder zum Mitsingen. Ein kleines Buch entstand: die "Mundorgel". Das war vor fünfzig Jahren. Bis heute wurde das bekannteste deutsche Liederbuch über 14 Millionen Mal verkauft. Kein Zeltlager oder Pfadfindertreffen ohne die "Mundorgel", die in jede Hemdtasche passt. Im Laufe der Jahre kamen neue Lieder hinzu, alte verschwanden. Heute scheinen die Tage der kleinen handlichen Liederfibel gezählt. Die Popmusik in Radio und Fernsehen ist stärker.

Der Club der Mogeldichter
"Eine fesselnde Lektüre! Nur schade, dass die Autorin so früh verstarb!" So urteilte eine große deutsche Tageszeitung über das Buch „Vier Tage währt die Nacht“ von Dorothea S. Baltenstein. Auch andere Zeitungen lobten die unbekannte Autorin und ihr Erstlingswerk. Was sie nicht wussten: Die "Autorin" lebt! Denn hinter dem Pseudonym verbergen sich vier Abiturientinnen des Berliner Gabriele-von-Bülow-Gymnasiums. Gemeinsam haben die Mädchen das Buch im Wahlpflichtkurs Deutsch verfasst. Als Vorlage diente ihnen ein deutsches Märchen. Ihr Lehrer Michael Schmid amüsiert sich über das Schelmenstück.