JUMA 1/2004 Seite 25

  Ein Bumerang fliegt selten allein
Wer glaubt, man findet Bumerangs nur in Australien, der hat sich getäuscht. Auch in Deutschland trifft man die Sportler mit den Wurfgeräten, die immer wieder zurückkommen - wenn man sie richtig wirft.

Bei Meisterschaften kann man gute Bumerangs kaufen (oben).
Im "Deutschen Bumerang Club e.V." sind mehrere hundert Werferinnen und Werfer aller Altersklassen organisiert. Die Zahl der Freizeitwerfer dürfte um ein Vielfaches höher liegen. Gibt es einen speziellen Trick, damit der Bumerang zurückkommt? "Es gibt keinen Trick, es liegt alles am Material. Und natürlich braucht man Übung. Man muss sich mit seinem Bumerang vertraut machen und ihn pfleglich behandeln", sagt Horst Faika, Experte in Sachen Bumerang. Und er fügt noch hinzu: "Die Bumerangs, die man in den Geschäften kaufen kann, sind nicht so gut. Selbst Profis wie wir kriegen sie nicht zum Fliegen. Deswegen bauen wir unsere Bumerangs immer selbst." Es gibt verschiedene Formen und Materialien. Jeder hat außerdem seine Tricks: Gummibänder oder Löcher sollen die Wurfgeräte windstabil machen. Andere kleben Münzen auf ihre Bumerangs, damit sie besser fliegen. Außerdem nehmen die Profis für jede Windstärke und für jede Disziplin bestimmte Bumerangs.

Selbst gebastelte Bumerangs fliegen am besten. Jeder hat seine Tricks, um sie windstabil zu machen.
Horst Faika veranstaltet Bumerang-Meisterschaften in Deutschland. Es nehmen auch Holländer, Schweizer, Belgier und Franzosen daran teil. Es gibt verschiedene Disziplinen, aber keine Altersgrenzen. Wer einen Bumerang weiter als 20 Meter werfen kann, darf teilnehmen. In anderen Disziplinen sind die Regeln strenger: Beim Langzeitfliegen muss man versuchen, den Bumerang möglichst lange in der Luft zu halten. Beim Ausdauerwerfen muss man fünf Minuten lang den Bumerang so oft wie möglich fangen. Beim Genauigkeitswerfen muss man fünf Würfe möglichst genau zurückbekommen. Die australische Runde ist die Königsdisziplin, findet Horst Faika. Hier müssen die Teilnehmer den Bumerang fünfmal werfen und fangen. Das Schwierige daran: Sie müssen den Bumerang so weit und so genau wie möglich werfen.

"Das schönste an den Wettkämpfen ist das Treffen am Schluss. Wir probieren zusammen neue Wurftechniken aus und diskutieren über den Wettkampf", erzählt Horst Faika mit einem gewissen Strahlen in den Augen. Zu später Stunde findet ein Nachtwerfen mit beleuchteten Bumerangs statt. Dies ist immer wieder etwas Besonderes für Teilnehmer und Zuschauer. Jeder kann werfen, wie er will. Und es sieht besonders schön aus!
Kristina Dörnenburg