JUMA 4/2003 Seite 12

  Reise

Museen - einmal anders

Der Besuch von Museen gehört fast immer zum Standardprogramm einer Klassenreise. Langweilig? Das muss nicht sein! JUMA stellt ungewöhnliche Museen in Deutschland vor.

In die Karten geschaut

Spielefans finden hier alte und neue Kartenspiele.
Spielkarten gibt es bereits seit vielen Jahrhunderten und an allen Orten der Erde. Im Deutschen Spielkarten-Museum Leinfelden-Echterdingen (DSM) werden sie systematisch gesammelt, archiviert und erforscht. Die größte öffentliche Spielkarten-Sammlung in Europa steht allen privaten Interessierten offen. Die Sammlung umfasst ungefähr 15 000 Kartenspiele mit über 500 000 Einzelkarten, eine Spielebibliothek mit Archiv, eine Grafiksammlung sowie kunstgewerbliche Gegenstände, Kartenpressen, Druckstöcke, Gläser, Spieltische usw. Eine besondere Rarität ist die asiatisch-indische Spielkartensammlung - weltweit die umfassendste und schönste. www.spielkartenmuseum.de

Sieben auf einen Streich

Lancia als Tretauto aus dem Münchener Museum
Das ZAM im München ist ein - auf der Welt einzigartiges - Zentrum außergewöhnlicher Museen (kurz: ZAM) unter einem Dach. Auf 500 qm Fläche sind 7 Spezialmuseen untergebracht. Jedes der Museen ist wiederum das erste seiner Art auf der Welt. Zum Beispiel das Tretautomuseum: Tretautos aus über 100 Jahren erzählen ein Stück Autogeschichte. Das Auto der Jahrhundertwende, das noch einer Kutsche glich, wurde ebenso für Kinder nachgebaut wie die Erfolgsmodelle von Auto-Union, Bugatti, Mercedes und Rolls-Royce. Oder das Sissy-Museum: Es ist das erste Museum, welches dem Gedenken an Kaiserin Elisabeth von Österreich gewidmet ist. Einige hundert Objekte aus dem Besitz der Kaiserin, Kleidungsstücke, Briefe, Möbel, Gemälde und Orginalfotografien geben ein anschauliches Bild ihres Lebens.
Weitere Museen im ZAM: das Nachttopf-Museum, das Osterhasen-Museum, das Parfumflakon-Museum und das Schutzengel-Museum.
www.zam-museum.de

Abenteuer unter der Erde
Arbeitsplatz unter der Erde: Das Bergwerk ist jetzt ein Museum.
”Festes, höheres Schuhwerk, vorzugsweise Wanderschuhe oder Gummistiefel sind notwendig. Warme, strapazierfähige Wanderkleidung (Anorak) wird empfohlen, diese kann verschmutzen!“ Diese Emfehlung bekommt man, wenn man das Museumsbergwerk Schauinsland bei Freiburg besuchen will.

Auf 100 km Länge, verteilt auf 22 Etagen, wurde früher hier im Schwarzwald Metallerz-Bergbau betrieben. 800 Jahre suchte man nach Silber, Blei und Zink.
1976 entdeckte der 22-jährige Berthold Steiber die verlassenen Stollen und hatte die Idee zum Besucherbergwerk. Bis heute hat die Forschergruppe Steiber wesentliche Teile des Schauinsland-Bergwerkes wieder zugänglich gemacht.
Das Museum will Geschichte dort vermitteln, wo sie stattgefunden hat. Heute kann man auf drei unterschiedlichen Touren schmale, mühsam von Hand geschlagene Stollen von früher besichtigen, aber auch riesige Räume des 20. Jahrhunderts,
die durch Sprengungen mit Dynamit geschaffen wurden.
www.schauinsland.de

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