JUMA 3/2003 Seiten 44-45

 
Sängerin
Star mit Zukunft
Jeanette Biedermann gewann im
Januar 1999 einen Talentwettbewerb mit 270 000 Bewerberinnen und Bewerbern. Sie bekam prompt einen Plattenvertrag angeboten. Der Grundstein für ihre Karriere war damit gelegt. Doch während manche Künstler nach dem ersten Erfolg auch schnell wieder in Vergessenheit geraten, hat sich Jeanette ihren Platz unter den beliebtesten Sängerinnen erarbeitet.
Ihre Tourneen sind ausverkauft. Sie hat weitere Preise gewonnen, so zum Beispiel den begehrten "Echo“ als beste Sängerin, den Sonderpreis der "Goldenen Europa“ oder den "MC Mega Award“. Auch als Schauspielerin ist die in Berlin geborene Jeanette beliebt - in der deutschen Fernsehserie "Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ spielte sie eine Hauptrolle.
Film
Preis für Lenin
Der Film "Goodbye Lenin“ spielt im Jahr 1989: Die Menschen in der damaligen DDR klettern über die Berliner Mauer und reichen ihren Nachbarn im Westen die Hand. Kurz vor dem Fall der Mauer erleidet Mutter Kerner einen Herzanfall und wird für längere Zeit bewusstlos. Als sie wieder aufwacht, gibt es die DDR und die Mauer nicht mehr. Jede Aufregung für Mutter Kerner könnte aber einen zweiten und tödlichen Herzinfarkt zur Folge haben. Darum inszeniert ihr Sohn Alex in der Berliner Wohnung ein Alltagsleben, wie es in der DDR war. Das ist schwierig ist, weil inzwischen andere Fernsehsender ausstrahlen und es völlig andere Produkte in den Regalen der Supermärkte zu kaufen gibt.
Der Film ist eine Komödie, die das Leben in Berlin mit viel Sympathie für die Menschen schildert. "Goodbye Lenin“ hat den Deutschen Drehbuchpreis gewonnen und die Goldene Leinwand. Die Musik hat der gefragte französische Komponist Yann Tiersen komponiert. Der Film ist nicht nur in Deutschland ein großer Erfolg - er wird in vielen Ländern in den Kinos gezeigt.
Sternchen
Bald ein Star?
Marie-Louis Hoffner ist von Beruf Apothekenhelferin. Seit 15 Jahren steht sie in ihrer Freizeit aber auch oft auf der Bühne. Mit ihrer Band tourt sie durch das Land und singt Coverversionen bekannter Songs. Steht jetzt der große Durchbruch bevor? Lou vertritt Deutschland beim Grand Prix d’Eurovision de la Chanson mit ihrem Lied "Let’s get happy“. Das Stück des Komponisten Ralph Siegel soll nach Lous Willen im europäischen Wettbewerb das beste Lied des Jahres werden. Allerdings gibt es da noch einige Mitbewerber, die ebenfalls gewinnen möchten.




Zeichner
Comic gewinnt
Comiczeichner Ole Könneke wurde in Göttingen geboren, verbrachte seine Kindheit aber in Schweden. Nach dem Schulabschluss studierte er Germanistik. Schon während des Studiums begann er zu zeichnen. Er illustrierte viele Kinderbücher. Sein erster Comicroman schildert die Geschichte des gelangweilten Doktor Dodo, der des Lesens überdrüssig wird. Dodo stellt eine Schreibmaschine auf den Tisch und beginnt, einen Roman zu schreiben. Die lustige Bildergeschichte "Doktor Dodo schreibt ein Buch“ steckt voller Hinweise, wie der Spannungsbogen in einem Roman aufrecht erhalten wird. Für seinen ersten Comic "Doktor Dodo“ hat Ole Könneke den Max- und-Moritz-Preis für die beste deutschsprachige Comicpublikation für Kinder verliehen bekommen - eine begehrte Auszeichnung in der Kunst des Comic.
Nachwuchs
Wie wird man Superstar?
Es war ein groß angelegter Medienrummel: Unter dem Titel "Deutschland sucht den Superstar“ liefen über mehrere Wochen 15 Sendungen im Fernsehen, bei denen die Zuschauer die Sanges- und Tanzkünste der Kandidaten beurteilten. Ursprünglich waren 10 000 Bewerber beim Casting angetreten. 30 Jungs und Mädels blieben übrig.
Der Sieger der Serie heißt Alexander Klaws. Er wurde zum talentiertesten Künstler gewählt. Aber die Fernsehshow um die neu gefundenen "Superstars“ hat mehrere Gewinner. Die besten zehn sind auf Tournee durch deutsche Städte. Die Bühnenausstattung füllt 12 Sattelschlepper. Mit dem Verkauf von Büchern oder T-Shirts lässt man die Kassen klingeln. Alex hat einen Plattenvertrag bekommen. Auch die Zweitplatzierte Juliette Schoppmann und Publikumsliebling Daniel Küblböck werden CDs besingen. Der Fernsehsender hat hohe Einschalquoten mit der Sendung erzielt. Die damit verbundenen Werbeeinnahmen könnten Grund genug sein, dass bald wieder neue Superstars im deutschen Fernsehen gesucht werden. Ob sich das Publikum dann noch für die "alten“ Superstars interessiert, wird die Zukunft zeigen.