JUMA 3/2003 Seiten 4-7

 
  Moment mal!
Invasion der süßen Nager
Sie kommen meistens nachts, verwüsten Dachböden, räubern Obstbäume und plündern Mülltonnen. Und wer sie einmal "beherbergt“, wird sie nicht wieder so schnell los, denn sie sind ausgezeichnete Kletterer und extrem anpassungsfähig. Die Rede ist von Waschbären. Normalerweise sind sie Waldbewohner. Doch inzwischen fühlen sie sich auch in vielen deutschen Großstädten wohl. Besonders betroffen davon ist Kassel, das inzwischen in Europa als "Hauptstadt“ der Waschbären gilt. Hier leben inzwischen zehn bis hundert Mal mehr Tiere als normalerweise im Wald. Für die Bewohner sind die "süßen Nager“ zur riesigen Plage geworden.

Der Klinikclown
Wer krank im Krankenhaus liegen muss, hat nicht viel zu lachen. Als es aber Jakob (18) so ging, bekam er überraschenden, komischen Besuch: Klinikclown Hannes. Mit roter Nase und gelben Hosenträgern kam er in Jakobs Krankenzimmer. Er fragte Jakob, was ihm fehlt, und dann machten sich beide zusammen im Krankenhausgebäude auf die Suche nach Schokolade. "Das war lustig, die Art wie er die Krankenschwestern gefragt hat, ob sie mit ihm ausgehen wollen, und wie er mich als seinen Komplizen vorgestellt hat“, erzählt Jakob. Er ist nicht leicht zum Lachen zu bringen, aber als "Komplize“ von Clown Hannes fand er es sogar witzig, wie der zur Gitarre ohne Text gesungen hat. Hans Duine (Hannes) ist einer von den immer zahlreicher werdenden Klinikclown in Deutschland. Sie besuchen regelmäßig kranke Kinder und Jugendliche, um sie zum Lachen zu bringen. Damit helfen sie auch bei der Genesung, wie Wissenschaftler bewiesen haben.

Die Bundesregierung im Bild
Drei Monate hatte die 7. Klasse des Wiedtal-Gymnasiums in Neustadt/Wied Zeit. Im Rahmen eines Kunstprojektes sollten die Schüler und Schülerinnen einen Politiker ihrer Wahl nachmalen. Als Vorlage diente ihnen ein Foto. Dann war es soweit! Im Kanzleramt in Berlin präsentierte Lehrer Jochen Riemann zusammen mit den jungen Künstlern die Ergebnisse aus dem Kunstunterricht. Zu den meist porträtierten Politikern zählte Bundeskanzler Gerhard Schröder. Auch Eva malte den Kanzler. Was er zu ihrem Porträt sagte, ist allerdings nicht bekannt ...

Skilauf im Sommer
Anlauf. Knirschender Sand und dann Absprung in die Tiefe. Wer am Monte Kaolino in der Oberpfalz Ski oder Snowboard fahren will, muss nicht auf den Winter und den Schnee warten, denn der weiße Berg in Hirschau besteht aus reinem Quarzsand. Der Quarz ist ein Abfallprodukt und stammt aus einem Kaolinenwerk, in dem Porzellan hergestellt wird. So kommen die Pistenfreunde auch im Sommer zu ihrem Vergnügen. Den Sand in den Schuhen gibt es gratis dazu!

Sie geht noch zur Schule, ist blond und hübsch und ganz schön schnell. Denn wenn Yvonne, 16 Jahre, ins Motorboot steigt, fährt sie meistens den anderen davon. Und weil es nur wenige Frauen in diesem Sport gibt, sind das überwiegend Männer. Bereits der Opa und der Vater von Yvonne fuhren Motorbootrennen. "Früher habe ich den Lärm und den Gestank gehasst. Doch irgendwann kam ich auf den Geschmack“, erzählt Deutschlands jüngste Rennboot-Pilotin. Heute verfällt Yvonne regelmäßig dem Geschwindigkeitsrausch. Dann braust sie in einem der 350 PS starken Flitzer mit Vollgas über das Wasser.

Pizza gegen Pisa
Pizzabäcker Osman Ülkü regte das schlechte Abschneiden deutscher Schüler bei der Pisa-Studie zu einer besonderen Aktion an. Schülern aus dem umliegenden Schulen macht er ein verlockendes Angebot. Wer eine Eins in einer Klassenarbeit schreibt, erhält die Pizza zum halben Preis. Natürlich nur bei Vorlage der Zensur. Seit drei Monaten läuft die Aktion. Bislang konnten immerhin schon 15 Schüler die Pizza günstiger kaufen! Ob Pizza ein wirk-sames Mittel ist, um die Leistungen deutscher Schüler dauerhaft zu ver-bessern, wird sich zeigen!

Kriminalworkshop
Nicht nur Polizisten können Kriminalfälle lösen. In Köln dürfen Schüler Fingerabdrücke vergleichen, um einem Täter auf die Spur zu kommen. Natürlich ist alles nur ein Spiel – aber ein spannendes und lehrreiches. Der Biologiestudent Jürgen Kreuz zeigt den Jugendlichen die neueste Methode der Polizei, nämlich die Entschlüsselung eines genetischen Fingerabdruckes. Das ist gar nicht so einfach, weil dieser Abdruck erst aus dem Erbmaterial eines Menschen hergestellt werden muss. Dafür braucht man unter anderem eine Pipette und eine ruhige Hand. Für sein Experiment nimmt Jürgen Kreuz natürlich kein menschliches Erbmaterial, sondern das von Bakterien und Viren. Den Schülern hat der praktische Unterricht trotzdem gut gefallen. Sie experimentieren nämlich lieber, als nur Theorie zu pauken.

Sandige Kunst
Sandburgen bauen ist ein Kinderspiel, meint man! Doch wer einmal beim Sand Art Festival in Tossens an der Nordsee zuschaut, wird seine Meinung schnell ändern. Dort schichten und formen die Künstler den feinen Sand bis zu 4 Meter 50 hoch. Jedes Jahr im Juni kann man die Entstehung einer solchen phantastischen "Sandburg“ miterleben. Nur schade, dass diese Pracht schnell wieder vergeht.