JUMA 2/2003 Seiten 4-5

 
  Moment mal!
Kunst für Kassel
Kunst einmal ganz anders. Normalerweise machen die Künstler die Kunst. So auch bei der Documenta. Diese Weltausstellung der Kunst findet alle vier Jahre in Kassel statt. Doch in diesem Jahr nahm der Schweizer Künstler Thomas Hirschhorn mit einem ganz besonderen Beitrag teil. Sein Werk war eine Gemeinschaftsarbeit und fand jenseits des Museums- und Ausstellungsgeländes in einer sozial schwachen Siedlung im Kasseler Norden statt: Hier baute er mit Jugendlichen eine kleine Budenstadt mit einem Imbiss, einer Bibliothek und einem Medienhaus. Auch wenn nicht jeder von ihnen das Kunstwerk mit dem Namen Bataille Monument (Kriegsdenkmal) verstand, wurde die Gemeinschaftsarbeit für alle Jugendlichen zu einem ganz besonderen Erlebnis.

Kultschuh
Was haben die Spice Girls mit dem deutschen Außenminister Joschka Fischer gemeinsam? Sie lieben Sportschuhe. Eine Ausstellung in der Berliner Galerie co-op dokumentierte

jetzt den Weg vom Sportschuh zum Kultschuh mit mehr als 400 Exemplaren aus der ganzen Welt. Darunter einige Objekte

mit Liebhaberwert. Bei Auktionen würden diese gebrauchten Schuhe sicherlich vierstellige Summen erzielen – auch wenn ihr heutiges Aussehen das kaum erwarten lässt!


Experimentierlabor XLAB
„Warum interessieren sich so wenige Schüler für Naturwissenschaften?, fragte sich Eva-Maria Neher, Wissenschaftlerin und Ehefrau des Göttinger Medizin-Nobelpreisträgers Erwin Neher. Sie meint, dass der heutige Schulunterricht zu theoretisch ist und Schülerpraktika nur selten stattfinden. Um Schülern Chemie, Biologie und Physik lebendig zu vermitteln, gründete sie an der Göttinger Universität das Experimentallabor XLAB. Hier können Schüler die Lust am Experimentieren entdecken. In Labors, die sonst nur Studenten offen stehen! Bislang nahmen Jugendliche aus Göttingen und der Umgebung teil. Im nächsten Jahr sollen die XLAB-Kurse auch international ausgeschrieben werden.

Tüte zum Essen
Unzählige leere Plastiktüten für Chips, Salzstangen oder andere Leckereien kommen in den Müll oder werden in die Natur geworfen. Muss das sein? Jugendliche eines Bochumer Gymnasiums meinten: Nein! Sie entwickelten eine Chipstüte aus Stärkefolie, die essbar ist. Allerdings gibt es auch Nachteile. Noch ist die Tüte luftdurchlässig. Darum bleiben die Chips nicht frisch. Außerdem kann man die Tüte nicht säubern. Doch diesem Problem sind die Schüler schon auf der Spur. Ein Stoff namens Essigsäure-Anhydrid kann helfen. Der Prototyp ist schon entwickelt – vielleicht geht die Tüte in Produktion.

Jugend forscht
Beim Einradfahren müssen Gleichgewichtssinn und Muskulatur gut zusammen funktionieren. Diese Leistung des menschlichen Gehirns hat Daniel, 19 Jahre, auf die Steuerung eines Roboters übertragen. Der hat eine Achse und zwei Räder. Ein Motor sorgt für den Antrieb (Bild oben). Klaus-Michael, 19 Jahre, hat neue Hard- und Software für den Computerraum seiner Schule entwickelt: eine Zugangskontrolle, die mit einfachen Telefonkarten funktioniert. Daniel und Klaus-Michael sind Preisträger des 37. Bundeswettbewerbes Jugend forscht. In acht Fachgebieten hatten 213 Finalisten um den Sieg gekämpft. Mehr über die Projekte erfährt man im Internet unter www.jugend-forscht.de.

Eine Zeitschrift zum Hören
Eine Zeitschrift zum Hören? Genau!, sagt Anna-Lena, 18 Jahre. Wir suchen die besten Artikel aus den beliebtesten Zeitschriften und sprechen diese dann auf Kassette. Damit können blinde Jugendliche die Texte hören. Eine tolle Sache! Seit vier Jahren wird alle 14 Tage produziert. Dann treffen sich Anna-Lena, Dorina 19 Jahre, Ilka, 20 Jahre und Christine, 17 Jahre, um neue Kassetten zu besprechen. Der Versand der Hör-Zeitschriften ist kostenlos. Eines der Mädchen hat inzwischen sogar die Blindenschrift gelernt, um auch Leserbriefe beantworten zu können.

Yo-Yo-Weltmeisterschaft
Die Figuren heißen Kickflip Mc Twist, Suicide oder Iron Whip. Wenn Dennis Schleußner sie mit seinem Yo-Yo vorführt, traut mancher im Publikum seinen Augen nicht. So schnell lässt er das Gerät kreisen. Mit seinen Kunststücken nahm der 24-jährige Hamburger mehrfach an der Weltmeisterschaft teil. Dort belegte er im letzten Jahr einen dritten, in diesem Jahr einen vierten Platz. Ob er mal den Titel schafft? Dennis bleibt realistisch. Die japanischen Teilnehmer, stöhnt er, sind in dieser Disziplin einfach unschlagbar.

Hilfe, ich bin ein Skelett
Was ist die Zeit? Wie kommt es zu einem Erdbeben? Denke ich im Schlaf? Die Welt steckt voller Fragen! Unter dem Motto Hingehen – Staunen – Entdecken bietet das Universum Science Center Bremen seinen Besuchern einen faszinierenden Einstieg in die Geheimnisse des Universums. Auf spannende Weise wird dort gezeigt, wie ein Tornado entsteht. Oder man erlebt ein Erdbeben, wenn man sich in einem Zimmer auf ein Sofa setzt. Besonders faszinierend ist aber auch das Rudergerät. Wer sich hier in die Riemen legt, kann sich in einem Spiegel als Skelett entdecken. Der Trick: Skelett Freddy ist mit dem Rudergerät verbunden und überträgt alle Bewegungen millimetergenau. Und das alles ohne rasselnde Nebengeräusche!


 

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