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"KLASSEDING“ - DASDING auf Tour

Nachwuchsstar im Radio? Einen eigenen Radiobeitrag machen? Vielleicht noch ins Internet? Kein Problem für Schüler, die immer schon mal wissen wollten, wie so etwas eigentlich geht: Themen recherchieren, Töne aufnehmen, das Ganze gut mixen und dann senden. Ganz so einfach ist es nicht, aber dafür gibt’s ja "KLASSEDING-Reporter“.

Team und Logo von "DASDING“
DASDING tourt durch Schulen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz und bietet Multimedia-Workshops für Klassen an. Motto: Vom Hörer zum Macher - daher auch der Name "KLASSEDING-Reporter“. Was Schüler brauchen, um selbst Radio und Internet- beiträge zu produzieren? Im mobilen Einsatzwagen bringen die "Dinger“ alles mit. Multimediacomputer, Digitalkameras, Aufnahmegeräte und Profis. Die zeigen den Schülern in drei bis vier Tagen, wie man einen professionellen Beitrag für’s Radio macht. Über 1 000 Teilnehmer gab’s schon, 200 Beiträge wurden gesendet. Heute sind 17 Schüler des Auguste-Pattberg-Gymnasiums in Mosbach im Odenwald aktiv. "Wir müssen die Radiobeiträge noch zusammenschnitzen“, meint Sebastian, 17 Jahre. Die Zeit drängt. Um 14 Uhr soll alles fertig sein und ins Studio nach Baden-Baden gehen. Die Schüler schwitzen vor den Bildschirmen. Der Verbrauch von Wasser und Cola ist enorm. "Am ersten Tag haben die Schüler sich ein Thema überlegt. Dann wurden Gruppen eingeteilt und journalistische Regeln vermittelt“ , sagen Kursleiterinnen Jule Jäckel und Iris Mack - alte Hasen beim DING-Workshop. "Wir machen eine Umfrage, ein Hörspiel, ein Interview und eine Reportage zum Thema Spiele.“
Im Kleinbus von DASDING ist ein komplettes Hörfunkstudio eingebaut. Der Bus kommt zu den Schulen, die einen Medienworkshop machen.
Zwei Schülerinnen basteln an einem Internetauftritt ihres Beitrags zu Monopoly. Die beiden sind mit den Farben noch nicht zufrieden. Im Hintergrund unterhalten sich Daniel und Kevin über die beste Präsentation zum Thema Schummelversuche: Wie schummelt man, um zu gewinnen? "Wir haben mit einer Umfrage gute Tipps von Leuten in der Fußgängerzone gesammelt. Die besten müssen wir jetzt aussuchen, damit der Beitrag fetzig wird. So schwierig haben wir uns das nicht vorgestellt. Uns läuft die Zeit weg.“
Sebastian und Nio sind fast fertig. Ihre Präsentation fürs Internet heißt "Rebhuhn“. "Ein durchgeknalltes Spiel. Es gibt eine Gruppe Hühner, dunkel gekleidet, und eine Gruppe Jäger, ebenfalls dunkel angezogen“, erzählt Nio. "Alle zusammen waren wir abends mit Digitalkameras im Wald unterwegs. Die Hühner mussten ein Geräusch machen, und dann ging die Jagd auf sie los. Das totale Chaos im Dunkeln, aber witzig. Waldgeräusche haben wir auch aufgenommen, das war echt unheimlich. Sebastian hat sein Handy verloren. Wir haben die Nummer angerufen und mussten erst mal dem Klingelton nachgehen, um das Teil wiederzufinden.“ Die beiden sind fast fertig. Auf dem Bildschirm werden das Spiel erklärt und Originalaufnahmen gezeigt - alles schön dunkelgrün.
Am nächsten Bildschirm sind Würfelgeräusche zu hören. Iris Mack hilft drei Schülern. Sie mischen Original-Töne, Kommentar und Spielerklärung mit Musik und Geräuschen. Per Computerprogramm schneiden sie ihren Beitrag. Zum Schluss wird die Aufnahme überprüft. Alle atmen auf, denn endlich stimmt die Mischung. In 2 Stunden geht der Beitrag auf Sendung. Wie er heißt? "Hase und Igel: Alte Spiele neu belebt, Spiele, die jeder kennt, aber keiner versteht. Der Spieler mit den größten Ohren beginnt...“ Ein Riesen-Aufwand für nur eineinhalb Minuten Sendezeit, stellen die Schüler überrascht fest.    
Jutta Schütz