JUMA 4/2002

  Lampenfieber bei Linoluckynelli

Eine Ausstellung über die Geschichte des Roboters in Köln hat unsere Praktikantin Kristina zu den folgenden Überlegungen veranlasst.

Die jungen Artistinnen zeigen ihre Übungen mit einem Lächeln. Auch das muss man lernen, denn die körperliche Anstrengung bei den Kunststücken ist groß
"Man kann gar nicht aufhören“, meint die 15-jährige Kirka. Für sie und ihre Freundin Veronika ist der Kinder- und Jugendzirkus Linoluckynelli das Wichtigste überhaupt - neben der Schule. Kirka ist seit zehn, Veronika seit acht Jahren dabei. Mindestens zweimal in der Woche trainieren sie Turnen, Akrobatik und Jonglieren. Wer richtig mitmachen will, muss regelmäßig kommen – manchmal sogar in den Ferien. Außerdem ist das Artisten-Training körperlich sehr anstrengend: Die älteren
"Linoluckynellis“ balancieren die jüngeren auf ihren Füßen oder helfen ihnen beim Salto. Höhepunkte sind die Auftritte in der Arena. Zaubern, jonglieren, einen Clown spielen, Einrad fahren, auf einem Seil oder Trapez balancieren - das macht vor Publikum den größten Spaß.
Die "Showtruppe Linoluckynelli“ tritt bei Veranstaltungen, Festivals oder im Zelt ihres berühmten Patenzirkus "Roncalli“ auf. Gerade trainieren die Linoluckynellis für die bisher ungewöhnlichste Aufführung: In der KölnArena, in der 15 000 Zuschauer Platz haben, sollen sie bei einer Oper mitspielen. Für Kirka und Veronika, die "alten Hasen“ im Zirkus, ist das inzwischen kein Problem mehr. Da haben die "Kleinen“ viel mehr Lampenfieber. Kirka findet das jedesmal "so süß“, wie aufgeregt die Kinder hinter dem Vorhang sind. Als erfahrene Zirkusartisten beruhigen sie die jungen Artisten. Mit 18 ist Schluss für Kirka und Veronika. Sie können aber als Trainerinnen weitermachen. In speziellen Schulen lernen sie dann pädagogische Tipps und Regeln. Veronika weiß jetzt schon: "Es ist ein schönes Gefühl, Kindern den eigenen Traum näher zu bringen.“
Renate Dobratz