JUMA 3/2002

 
Nachwuchs-Filmer

"Debüt im Ersten“ heißt eine Sendereihe im deutschen Fernsehen. Hier zeigen junge Regisseure ihre ersten Filme. Ein doppeltes Debüt gab es jetzt in dem Film "Kleine Kreise“ des Regisseurs Jakob Hilpert. Denn der Hauptdarsteller, der 17-jährige Berliner Jakob Matzschenz, bekam darin seine erste Filmrolle. Er spielt den Sohn eines Mannes, der seinen Kindheitstraum vom Kartbahnrennen verwirklichen will. Nach den Dreharbeiten stand für Jakob fest: Erst mache ich Abitur, dann werde ich Schauspieler!
Politpop

Elektropop kann man die Musik des Berliner Quartetts Lali Puna nennen. Sängerin Valerie Trebeljahr haucht ihren Gesang zu Klängen von Keyboards und Studio-Technik ins Mikrofon. Doch bei Lali Puna reichen einfache Erklärungen nicht aus. Zu komplex und feingliedrig ist das Gewebe aus Musik und Text. Im Vordergrund steht die politische Einstellung. In den Texten hört man: Pass dich an oder geh deinen eigenen Weg, es ist deine Entscheidung! Valerie singt in Englisch und achtet in ihrem Schaffen auf Integrität. "Was viel kaputt macht, ist die Zeigefinger-Mentalität“, erklärt sie in einem Interview mit der Musikzeitschrift Spex. "Man muss den Leuten zeigen, dass man nicht besser ist oder sein will als sie.“

Katrin

Sie hat eine der markantesten Stimmen im Showgeschäft: Katrin Achinger singt mit sanfter und kräftiger, mit dunkler und sehnsüchtiger Stimme. Bei ihren Songs überlässt Katrin nichts dem Zufall. Sie komponiert ihre Stücke selbst. Nach jahrelanger Erfahrung in der Gruppe "Kastrierte Philosophen“ hat sie eine Solokarriere gestartet. In ihrer Musik vereinen sich unterschiedliche musikalische Stilrichtungen: Chanson, Rock, Reggae, Dub, afrikanische und asiatische Klänge sind hörbar. Ihre Kompositionen sind aber keineswegs aus Versatzstücken unterschiedlicher Stilrichtung zusammengestellt. Die Lieder von Katrin sind wie aus einem Guss.
Meditations-Jodlerin



Auf einer Reise durch Indien kam die junge Zabine in ein Meditationszentrum. Als man dort zu singen begann, konnte sich Zabine nicht länger zurückhalten. Sie jodelte. Die Musikertochter aus den österreichischen Alpen hat dort die Erfahrung gemacht, dass ihre Stimme eine faszinierende Kraft in sich birgt. Zabine hat seitdem auf ihre musikalischen Fähigkeiten vertraut. Inzwischen singt sie in ihrem Alpendialekt zu Kompositionen mit brasilianischen Sambaeinflüssen.

Schriftsteller und Zeichner

Der Schriftsteller, Kolumnist und Musiker Max Goldt sorgt seit vielen Jahren für humorvolle und manchmal tiefsinnige Betrachtungen des Alltags. Manches ist aber auch einfach witziger Unsinn. Wenn der Zeichner und Grafiker Stefan Katz einige der Sätze von Max Goldt in einen Comic verarbeitet, führt das zu Comicbänden mit skurrilen Momenten. Wer das sehen möchte, kann im Internet unter www.katzundgoldt.de nachschauen.
Glück in den Bergen

Heidi - das ist die Geschichte von dem Mädchen aus den Alpen, das ihre beiden Eltern verloren hat und zum Großvater in eine Berghütte zieht. Von dort bringt man sie gegen ihren Willen in die Großstadt. Der Roman von Johanna Spyri, schon über 100 Jahre alt, ging um die Welt. Nun kommt Heidi wieder - als Teenager des 21. Jahrhunderts in einem Film des Schweizer Regisseurs Markus Imboden: Heidi lebt zusammen mit ihrer Mutter, die eine kleine Pension führt, in den Schweizer Alpen. Die Mutter stirbt bei einem Blitzeinschlag. Zunächst hilft ihr Peter, ein Baseball spielender Freund. Doch dann kommt Heidi zu ihrem Großvater, der zurückgezogen in den Bergen wohnt. Der verbitterte Mann wird durch Heidi ein liebevoller Opa. Doch dann nimmt Tante Dete das Mädchen mit nach Berlin. Dort trifft Heidi ihre Kusine Clara, ein verwöhntes Großstadt-Girly. Die färbt ihr erst mal die Haare blau und schikaniert sie, wo sie nur kann. U-Bahnen, Internet-Cafes und schicke Eisdielen sind Schauplätze der nun folgenden Fluchtversuche Heidis. Zu guter letzt kommt sie zu ihrem Großvater zurück, zieht mit ihm in die Pension und erreicht, das sich alle wieder vertragen. Bei einem Rockkonzert feiern die beiden Kusinen ihre neue Freundschaft. Wie gut, dass die Welt in den Schweizer Bergen auch heute noch in Ordnung ist!