JUMA 3/2002

 
  Moment mal!
Vielfältige Jugendkunst
“Vielfalt“ heißt eine Ausstellung der JugendArtGalerie in Köln. Die Künstler, die hier ausstellen, sind Schüler, ihre Arbeiten machten sie im Kunstunterricht. Die Galerie wurde vom Schulamt der Stadt Köln als Modellprojekt gegründet. "Viele Arbeiten, die im Unterricht entstehen, sind zu schade, um sie in einer Mappe verschwinden zu lassen. Wir möchten die Ergebnisse aus der Schule herausholen und sie einem größeren Publikum präsentieren“, erklärt Marlies Sauer, Fachberaterin für Medien und Kunst und Leiterin der Galerie. "Wir wollen Schüler auf diese Weise auch motivieren, sich intensiver mit Kunst auseinander zu setzen“, beschreibt sie ihr Anliegen.

Link zum Thema: www.jugendartgalerie.de



"Projekt Alu“ hilft Straßenkindern in Südamerika
In Lennestadt / Sauerland gehen Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums "Maria Königin“ seit 13 Jahren auf die Jagd nach Rohstoffen. Joghurt, Pudding, Griesbrei und Quarkspeise sind meistens in Plastik verpackt. Der Deckel ist aus Aluminium. Auch Teelichter, kleine, flache Kerzen, stecken in einem Aluminiumtopf. Weil Aluminium ein wertvoller Rohstoff ist, sammeln die Schüler die Reste an verschiedenen Stellen des Ortes. In einem Schuppen neben der Schule sortieren sie den Abfall, pressen ihn zu Ballen und verkaufen ihn. Den Erlös bekommt der Verein "Servir“, der damit Projekte in Brasilien unterstützt. Die Schüler haben bisher über 23 Tonnen Aluminium gesammelt. Der Verkaufserlös beträgt mehr als 36 000 Euro.

Link zum Thema: www.servir.de



Aussehen wie Britney!

Stars sind für ihre Fans Vorbilder, auch in der Mode. Was Madonna, Jennifer Lopez oder Britney Spears tragen, wird oft zum modischen Renner auf heimischen Straßen. Frisuren und Schminke werden ebenfalls kopiert. Warum also nicht aussehen wie das Popidol? Die Jugendzeitschrift "Bravo" schrieb jetzt einen Doppelgängerinnen-Wettbewerb aus. Alle Mädchen, die aussehen wie Britney Spears, sollten sich melden. Über 2000 "Doppelgängerinnen" folgten der Aufforderung. Der Gewinn war ein Treffen mit dem Original. Die Siegerinnen durften nach einem Konzert in Stuttgart mit Britney Spears sprechen.




Azubis sichern Badevergnügen
Geschlossene Frei- und Strandbäder im Sommer? Das drohte jetzt den Berlinern. Es gibt zu wenig Personal und die Stadt hat zu wenig Geld, um neue Mitarbeiter einzustellen. Doch die Auszubildenden in den Bädern übernahmen zusätzliche Dienste und nahmen den ausgebildeten Schwimmmeistern freiwillig Arbeit ab. Dazu waren sie nicht verpflichtet, schließlich sind sie noch in der Ausbildung. Nur so war es möglich, die Schwimmbäder zu öffnen.



Solarkocher für Corinto
Kai Thome, 17 Jahre, und seine Mitschüler haben 12 Solarkocher gebaut. Sie sehen aus wie große, silberne Satellitenschüsseln und haben in der Mitte Platz für einen großen Kochtopf. Unter Sonneneinstrahlung kann man darin 2 Liter Wasser in 20 Minuten zum Kochen bringen. "Es macht Spaß etwas herzustellen, was tatsächlich gebraucht wird“, berichtet Kai. Nachdem er und seine Lehrer die Kocher auf verschiedenen Messen ausgestellt haben, werden sie nämlich eingepackt und nach Corinto in Nicaragua verschifft. Dort, wo Feuerholz knapp ist, aber die Sonne reichlich scheint, können dann Kindergärten und Schulen ohne Strom oder Holz Essen kochen.



Altes Geld, neues Geld
Der Euro ist da, die Mark bleibt - zumindest an deutschen Schulen. Überall gibt es die neue Währung. Doch die Schüler rechnen im Mathematikunterricht wahrscheinlich noch jahrelang mit Mark und Pfennig. Denn viele Schulen können es sich nicht leisten, sofort neue Mathematikbücher mit Euro-Angaben anzuschaffen. Darum müssen die Schüler auch weiterhin die alten Bücher benutzen. Doch in den Verlagen warten bereits die neuen Euro-Bücher!



Nicht nur zu Besuch im Zoo
Ein Leben mit Elefanten und Tigern, Papageien und Seelöwen? Monika und Jenny haben sich diesen Traum erfüllt. Sie werden Tierpflegerinnen im Zoo. Doch dieser "Traumberuf“ ist nicht so romantisch, wie viele glauben. Jeden Tag müssen die Ställe ausgemistet und das Wasser in den Wasserbecken ausgetauscht werden. "Die meisten merken erst im Praktikum, was man hier macht: fegen, Ställe ausmisten und Heu- und Strohballen schleppen“, berichten die beiden. Inzwischen sind sie im 2. Lehrjahr, haben also durchgehalten. Und mehr noch: Es macht ihnen großen Spaß! Sie wissen jetzt genau, welche Futtermischung jedes einzelne Tier bekommt. Für die Leckerbissen der Bären, Tiger oder Affen denken sie sich manchmal Verstecke im Gehege aus - als Beschäftigung für die Tiere, die sich sonst langweilen würden.



Stopp! Schülerlotse!
Morgens um halb 8. Es ist dunkel. Es regnet. Mathias und Kai verständigen sich kurz. Dann treten sie auf die Straße vor ihrer Schule. Sie tragen eine rot-silberne, wasserdichte Jacke. In der Hand halten sie eine rot-weiße Kelle. Die Autofahrer treten auf die Bremse und Schulkinder überqueren die Straße. Matthias und Kai sind Schülerlotsen. Sie sorgen dafür, dass ihre Mitschüler sicher über die Straße kommen. Schülerlotsen müssen mindestens 13 Jahre alt sein. " Ein Mann von der Verkehrswacht kam in die Schule und fragte, wer Schülerlotse sein möchte. Da habe ich mich gemeldet“, erzählt Mathias. Die Ausbildung dauerte einige Stunden. Hier lernten die angehenden Schülerlotsen, worauf man achten muss: das Tempo der Autos richtig einschätzen, nicht zu spät auf die Straße treten oder den Verkehr stoppen. Auch soll man den Verkehr nicht für einzelne Schüler anhalten. Was hat Mathias überhaupt motiviert, das Ehrenamt zu übernehmen? "Ich weiß, wie das ist, wenn man die Straße überqueren will und es gibt keine Ampel oder keinen richtigen Überweg. Da wollte ich meinen Mitschülern helfen.“