JUMA 4/2001

 
Auflösung unserer Mach-mit-Aktion aus JUMA 3/2000

Traumbilder

Was hast du geträumt? Das fragten wir euch in JUMA 3/2000. Eine Menge Bilder und Texte kamen als Antwort zu uns in die Redaktion. Allen Teilnehmern vielen Dank! Die 10 Gewinner der Malsets haben wir bereits verständigt. Hier eine Auswahl der prämierten Arbeiten.



Ich ging in meinem Traum in ein Zimmer und dort sah ich meine Patin, von der ich ein wunderschönes Schaukelpferd bekommen hatte. Sie biss meiner Mutter den großen lackierten Zeh ab. Im Traum konnte ich nichts machen, nur entsetzt zuschauen. Das fand ich damals so gemein und bösartig von meiner Patin, vor allem nachdem sie mir ein so tolles Geschenk gemacht hatte.

Claudia Marra, 15, Italien
Es ist dunkel. Ich sehe nichts. Alles ist undeutlich. Plötzlich entsteht ein Lichtstrahl aus dem Nirgendwo. Er beleuchtet alles ringsherum. Zuerst treten nur die Konturen der Gegenstände hervor, dann werden die Gegenstände allmählich sichtbar.
Ich sehe eine offene Handfläche, auf der eine Taube sitzt. Das ist meine Seele. Sie strebt nach dem schönen Licht. Was ist das? Traum oder Wirklichkeit? Ich wache auf. Im tiefsten Inneren ist ein angenehmes Gefühl. Ich verstehe, dass es das helle und schöne Ziel im ungewöhnlichen Leben ist, welches man anstreben soll, so wie die Taube nach oben strebt.

Olga Ladoenko, 16, Russland



Vor einem Jahr habe ich geträumt, dass ich geheiratet hätte. Es war Samstag und ich war zu Hause. Ich zog mich an, kämmte mich und ging hinaus. Aber ich ging nicht in die Kirche, sondern auf einen Hügel. Unten war das Meer. Ich blieb dort und schaute auf das Meer, dann warf ich meine Blumen ins Meer.

Michela Paoli, 17, Italien
Es war ein sonderbarer Traum. Ich träumte, dass ich in einem wunderbaren Apfelbaumgarten war. An einem Zweig bemerkte ich einen sehr schönen und reifen Apfel. Ich wollte ihn pflücken, aber dann plötzlich hörte ich, dass irgendwo die Wölfe heulten. Ich schaute mich um und sah zwei Wölfe mit blutrünstigen Zähnen. Im Hintergrund war die Sonne, aber sie war ungewöhnlich. Sie war wie ein Apfel in der Himmelsschüssel, nur ohne Strahlen. Die Wölfe rannten sehr schnell, aber dann stolperten sie und fielen in einen Abgrund. Ich glaube, dass die Wölfe blind waren, weil sie den Weg nicht sahen. Dann pflückte ich den Apfel, aber plötzlich bemerkte ich zwei böse Augen zwischen den Blättern. Nach einem Augenblick begannen die Augen zu lachen und ich lachte auch. Dann wachte ich auf. Diese Augen und die Wölfe sehe ich in meinen Träumen oft, aber ich denke, dass es nicht schlecht ist, weil ich damals keine Angst hatte.

Aina Ivanova, Klasse 11, Lettland

Eine Vogelschar fliegt am Himmel. Links kann man einen schwankenden Baum sehen. Ich denke, dass dieser Baum ein Symbol von meiner grünen Jugend ist. Rechts sieht ein Haus mit seinen großen Augen die vorbei-fliegenden Vögel. Das ist das Haus, in dem meine Familie lebt. Der Baum und das Haus stehen auf Steinen, die fallen und fallen. Sie fallen immer weiter, verwandeln sich in Seifenblasen oder Sterne. Das erschreckt mich sehr. Die Grenze zwischen dem Himmel und der Tiefe sind lang, dunkle Gräser, in denen ich meine Augen sehe. Diese Augen können nichts sehen, weil die Seifenblasen die Aussicht verdecken. Bin ich blind? Ich weiß nicht, was dieser Traum bedeutet, aber ich hoffe, dass mein Leben nicht mit den Steinen in die Tiefe fallen wird.

Jekaterina Smirnova, 17, Litauen