JUMA 4/2001

  Die Wellen-Springer

Erst eroberten die Snowboarder die Berge.
Jetzt ist das Wasser dran.

Henning (links) und Dennis trainieren regelmäßig in Duisburg.
Die Namen für Sprünge, Drehungen und Tricks kommen aus den USA, dem Ursprungsland des Wakeboardens. So heißt ein kleiner Sprung "Air“.
Wakeboarden (1) heißt der Spaß, der - wie so viele Trendsportarten - aus den USA kommt. Surfer, die sich von einem Motorboot ziehen lassen wollten, hatten die Idee. Mit kleinen, flachen Brettern und Schlaufen für die Füße klappte es am besten. Das war 1990. Mittlerweile ist Wakeboarden eine anerkannte Sportart, in der es auch schon Profis gibt.
In Deutschland nimmt die Zahl der Wakeboarder ständig zu. Zur Zeit sind es ungefähr 20 000, die in 75 Clubs organisiert sind. Sicherlich liegt das an den vielen Wasserski-Seilbahnen, die es in Deutschland gibt. 45 Anlagen - von 100 weltweit - stehen zwischen Schleswig-Holstein und Bayern. Sie leisten so viel wie 1 000 Motorboote. Man braucht nicht weit zu fahren, sondern findet Seen mit Seilbahnen direkt vor der Haustür. Oft stehen sie an ehemaligen Kiesgruben, die man zu Freizeitseen umgestaltet hat.
Beim traditionellen Wasserski befindet sich der Sportler meistens auf dem Wasser und fährt vorwärts. Das kurze und wendige Wakeboard dagegen erlaubt hohe Sprünge und Drehungen. Bei Wettbewerben werden Figuren verlangt, die durch Höhe, Kreativität und Schwierigkeit überzeugen. Snowboarder mit ihrem guten Balancegefühl bringen die idealen Voraussetzungen für das Wakeboarden mit, Surfer und Skate-boarder ebenfalls. Und wer bisher ins Fit-ness-Studio rannte, hat ebenfalls Glück: Das Wakeboarden beansprucht wie kaum eine andere Sportart die Oberkörpermuskulatur. Darum kann man seinen Waschbrettbauch (2) bei sommerlichen Temperaturen jetzt auch unter freiem Himmel trainieren. Und alle gucken zu!

1 Wakeboarden: von wake (engl.: Heckwelleeines Schiffes) und board (engl.: Brett)
2 Waschbrettbauch: Bauch mit besonders ausgeprägter Muskulatur (wie ein Waschbrett)