JUMA 3/2001

 
 Moment mal!
Graffiti auf Rügen
Ein Seeungeheuer prangt an der Wand des Kunsthofes Dargast auf der Insel Rügen. Der Kunsthof, der direkt an einem Naturpark gelegen ist, präsentiert die größten Graffiti Mecklenburg-Vorpommerns. Auf 700 Quadratmetern Wandfläche haben 20 Graffiti-Painter aus Deutschland und Brasilien Figuren von Göttern und Sagengestalten gesprüht. Rund 1 000 Sprühdosen brauchten sie für ihr Kunstwerk.



Bergbau im Harz
Die Schülerinnen Christina, Marijana, Monika und Paulina verlassen mit einer Schubkarre voll Kohle den Rabensteiner Stollen bei Ilfeld im Harz. Sie haben an der Bergmannsprüfung teilgenommen und erhalten dafür das Diplom "Rabensteiner Ehrenbergmann". Dieses Diplom erhalten alle Besucher des Bergwerkes. Allerdings muss man vorher bergmännische Arbeiten machen. Dazu gehört auch das Abtragen der Kohle mit Hacke und Schaufel. Der Rabensteiner Stollen ist das einzige Steinkohle-Besucherbergwerk in dem deutschen Mittelgebirge. Man sieht hier den Bergbau der vergangenen Jahrhunderte. Das Bergwerk arbeitete bis 1949 und wurde 1981 als Besucherbergwerk wieder eröffnet
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Internet in Stendal
Die Schülerinnen Katarina und Julia testen am Laptop ihre Internetkenntnisse. Sie sind Besucherinnen des Projektes "Cyber Queen mobil". Zwei Beraterinnen des Projektes fahren mit dem Auto zu Frauengruppen in Sachsen-Anhalt, um sie für das Internet fit zu machen. Mehrere Laptops bringen sie mit. Das Projekt, das vom Land und von der Europäischen Union gefördert wird, soll die Chancen der Frauen auf dem Arbeitsmarkt verbessern.



Picobello in Berlin
"Picobello" - das klingt zwar italienisch, ist aber ein deutsches Wort. Man sagt es, wenn etwas tadellos ist. Ein guter Name also für eine Wäscherei! "Picobello" ist allerdings eine ganz besondere Firma: Hier arbeiten nur Schüler. Die Schülerwäscherei "Picobello" ist ein Projekt der Comenius-Schule in Berlin. Die Schule nimmt an dem Schulversuch "Beso" teil. Das bedeutet "Beschäftigungsorientierter Lehrgang". Fünf Berliner Schulen machen insgesamt mit. "Beso" ist für Schüler, die kein Abschlusszeugnis haben. Die Jugendlichen besuchen zwei Jahre lang Klassen mit maximal zehn Schülern. Sie haben 30 Wochenstunden. Der Schwerpunkt liegt in der praktischen Arbeit. Zusätzliche Praktika sollen den Weg ins Berufsleben erleichtern.



Rettungsaktion in Thüringen
Viele Dorfkirchen im Osten Deutschlands sind nur noch Ruinen: ein Erbe aus DDR-Zeiten. Doch private Initiativen versuchen jetzt einige zu retten. Auch Jugendliche helfen beim Wiederaufbau. Sie opfern ihre Ferien, um Mauern zu bauen und Steine zu klopfen. In dem thüringischen Dorf Schöngleina sind die Arbeiten schon fortgeschritten. Monika Ludwig, die Leiterin des Christlichen Jugenddorfes in der Nachbarschaft, will hier Jugendliche wie Susi, 15 Jahre alt (unser Bild), näher an Kirche und Religion heranführen. Denn ihre Schüler stammen zum Teil aus schwierigen Familienverhältnissen und haben keinen Bezug dazu. Eine ihrer Ideen: Hier könnten die Jugendlichen einen Abdruck ihrer Hände verewigen. Dann können sie sagen: "Der Ort, wo ein Teil der eigenen Lebensgeschichte dokumentiert ist, ist eine Kirche."



 

Strandparty im Winter
Sascha und seine Freunde feiern eine Party im eingeschneiten Strandbad am Tollensesee in Neubrandenburg. Liegestühle und Sonnenschirme erinnern an Sommer, ebenso das Volleyballspiel. Mit dieser Aktion wollen Mitglieder des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) auf die dro- hende Klimakatastrophe durch Treibhausgase aufmerksam machen. Die Jugendlichen gestalten eine Szene aus der
Zukunft, die einen warmen Winter oder einen kalten Sommer zeigt.



Skaten in Frankfurt
Rund 800 Inline-Skater trafen sich zum ersten Late-Night-Skating in Frankfurt an der Oder. Zuerst ging es auf schnellen Rollen quer durch die Stadt. Vom Zentrum fuhren die Sportler zum Messegelände. Dort hatte man eine riesige Skate-Anlage aufgebaut. Bei Diskomusik und Flutlicht dauerte die Party bis in die frühen Morgenstunden.



Rote Karte in Siegen
Sie kommen aus neun verschiedenen Ländern und gehen zusammen in Siegen in die Hauptschule: 24 Mädchen und Jungen, die eine gute Idee hatten. Im Unterricht waren Rechtsextremismus und Ausländerfeindlichkeit die Themen. Das Ergebnis war nicht nur ein Aufruf gegen Gewalt, sondern auch die Aktion "Rote Karte". Die Idee stammt vom Fußball. Wer sich nicht an die Regeln hält, bekommt vom Schiedsrichter die rote Karte gezeigt. Auch die Schüler tragen rote Karten bei sich. Sie haben die Karten auch an andere Schüler verteilt. Wenn man dumme Sprüche hört, zeigt man dem anderen die Karte. Darauf liest der dann: "Hör auf!"