JUMA 2/2001

  Jahrmarkt der Puppenspieler

Auf dem Weltfestival der Puppenspieler in Magdeburg zeigten Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt ihr Figurentheater.

Jahrmarktstimmung auf dem „Welt-festival“ des Puppentheaters in Magdeburg: Stelzenläufer aus Ungarn und Österreich, Pantomimen aus Spanien, Marionettentheater aus Afrika, alte Drehorgeln und Orchester, Schattentheater und traditioneller Tempeltanz aus Indonesien, eine Bilderbox aus Brasilien, ein lebendes Riesen-Stehaufmännchen und Guckkastenbühnen … !
Die internationale Puppenspiel-Ver-einigung UNIMA („Union Internatio-nale de la Marionette“) hatte zu ihrem 18. Weltfestival und Kongress in die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt eingeladen. Es kamen 67 Theatertruppen, Solisten und Aktionskünstler von allen Kontinenten.
Sie boten neun Tage lang Puppenspiel vom frühen Morgen bis in die Nacht – 158 Vorstellungen auf allen Bühnen der Stadt, am Hafen, in Kirchen und Museen …
Eine von 16 Ausstellungen zum Thema „Puppenspiel“ zeigte die Bedeutung von Masken, Installationen, Gegenständen und Materialien in modernen Theaterinszenierungen: Puppenspiel ist heute mehr als Kasperletheater! Hinter dem Begriff „Figurentheater“ verbergen sich immer neue Spielarten und Techniken. Die engen Grenzen des traditionellen Puppenspiels sind längst vorbei.
Für 12 Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse des Magdeburger Imma-nuel-Kant-Gymnasium war das Festival ein besonderes Ereignis: Sie führten Theaterkünstler aus Togo, Thailand, Mali, Indonesien und anderen Ländern zu den Veranstaltungs-orten und durch die Stadt. Sebastian, 16, trug einen der „Guide“-Anstecker und kümmerte sich um Gäste aus Togo. Seine Mutter, Sansanee Frei-frau von Enzberg, war die Initiatorin der Aktion. Sie sagte: „So können sich die jungen Leute nützlich machen und gleichzeitig ihre Fremdsprachen-Kenntnisse in Englisch, Französisch und Russisch unter Beweis stellen!“