JUMA 2/2001

 
 Moment mal!
Sehen ...
... kann man zur Zeit im deutschen Fernsehen, wie Menschen 100 Tage zusammen in einem Containerhaus wohnen. Kameras beobachten die Bewohner in allen Räumen rund um die Uhr. Jede Woche muss einer das Haus verlassen – ausgewählt von Mitbewohnern und Fernsehzuschauern. „Big Brother“ heißt die Show, die vor allem bei Jugendlichen beliebt ist. „Big Brother“ stand übrigens in dem Roman „1984“ von George Orwell für die totale Überwachung der Menschen in einem totalitären Staat. Doch das nimmt man im Jahr 2000 offenbar nicht mehr ganz so ernst.



Gesehen werden ...
... kann man nicht, wenn man sich hinter diesem Pappkarton namens „Eye Control“ versteckt. Mindener Schüler haben den Karton erfunden, der bei Klassenarbeiten das Abschreiben verhindern soll. Die Idee vermarkten sie in einem eigenen Unternehmen. Die Schüler, die den Mogelschutz für JUMA testeten, fanden ihn gar nicht lustig: „Wie kann man nur so einen Blödsinn erfinden?“



Disko nach der Arbeit
Sie nennen sich „After-Work-Parties“, und sie sind für junge Leute, die am nächsten Morgen wieder fit sein müssen: Tanzabende, die schon um 18 oder 19 Uhr beginnen. Wie hier in der Berliner Disko „90°“ haben jugendliche Partygänger überall in Deutschland Spaß an diesem neuen Partytrend.



Erfolg mit Büchern
Kim Wende (16) ist eine erfolgreiche Jungautorin. Mit 11 Jahren schrieb sie ihr erstes Buch, den Kinderkrimi „Das Geheimnis der alten Scheune“. Sie erfand die Geschichte, weil in ihrem Heimatort in der Nähe von Erlangen „nichts, aber auch gar nichts passierte“. Die Fortsetzung kann man jetzt ebenfalls in einem Buch nachlesen. Weitere Projekte liegen bereits in der Schublade. Darin geht es um eine Zukunftsvision des Planeten Erde. Nebenbei erfindet die junge Schreiberin Geschichten für ihre jüngeren Cousinen.



Früher fuhren die Menschen zum Wintersport in die Berge. Jetzt kommen die Berge zu den Menschen: Die Halle auf Stelzen steht bei Düsseldorf, eine weitere eröffnet demnächst im Ruhrgebiet. Auf Kunstschnee kann man darin ein paar hundert Meter abfahren und anschließend mit dem Lift wieder hoch. 1 000 zahlende Gäste erwarten die Betreiber jeden Tag. Nur dann lohnt sich der Betrieb. Ob die allerdings kommen, weiß man nicht. Sicher ist nur eins seit der Erfindung dieser Bauwerke: Nicht alle Berge sind schön. Im Gegenteil!



Horror in Hamburg
Zum Fürchten: im Hamburger Horror-Themenpark steht dieser Soldat aus Wachs in einer finsteren Schlachtszene. Die Besucher erleben mehrere sol- cher Horrorszenen mit Gerüchen, Hitze, Geräuschen und anderen Spezialeffekten. Die Idee zu diesem unheimlichen Ort haben die Macher aus London importiert. Dort ist ein ähnliches Spektakel seit 25 Jahren erfolgreich. Grauenhaft!



Schutz für deutsche Esel
Carola,19 Jahre, geht regelmäßig mit einem deutschen Landesel spazieren, und das auch noch in Berlin. Schließlich gibt es im Stadtteil Marzahn nicht nur Plattenbauten, sondern auch einen Tierhof. Dieser Zuchtbetrieb arbeitet für das „Europäische Programm zum Erhalt gefährdeter und vom Aussterben bedrohter Haustierrassen“. Eine dieser Rassen ist die der deutschen Landesel. Carola, die auf dem Hof ein „Freiwilliges Ökologisches Jahr“ macht, hat aber auch noch andere Aufgaben als das Ausführen von Tieren. Sie hilft bei der Organisation von Seminaren, Projektwochen und Lehrgängen auf dem Hof. Darin geht es um Themen aus Biologie, Geographie, Agrarwissenschaften, Ökologie und Umweltschutz.



 

Gemeinsam forschen
Robert, Schüler aus Frankfurt/Oder, und Marta, Schülerin aus dem polnischen Slubice, untersuchen gemeinsam die Kleintierwelt eines Naturschutzgebietes in Ostdeutschland. Karl-Heinz Krüger, Vorsitzender des Naturschutzvereins Adonisröschen Lebus, hilft mit Tipps. Im Rahmen des Projektes erforschen 14 Frankfurter und 32 polnische Schüler gemeinsam Geologie, Flora und Fauna der sogenannten Adonishänge. In den Frühjahrsmonaten kommen viele Touristen hierher, weil an den Hängen seltene Pflanzen blühen. Die Ergebnisse ihrer Arbeit wollen die Schüler in einer Broschüre veröffentlichen.



Bett in Berlin
„Mittagsruhe in Berlin“ steht an einem Haus mitten in Deutschlands Hauptstadt. Verwundert reibt man sich die Augen. Denn Ruhe hat man wegen des Straßenlärms hier kaum. Doch hinter den Mauern finden fußlahme Touristen und müde Büroangestellte eine Oase. 24 weiß bezogene Betten stehen in einem dunklen Raum. Ein Schlafmeister sorgt dafür, dass neue Gäste ruhig sind. Einige Betten sind schon belegt. Gut erholt kann sich der Gast nach der Pause wieder in den Trubel der Großstadt stürzen. Die Idee hat der Initiator Holger Friedrich von seinen Reisen mitgebracht. Der Regisseur entdeckte die Schlafräume in Japan und den USA.



Fußball für Toleranz
„Wen man vom Fußball kennt, den verprügelt man nicht“ – unter diesem Motto steht das Projekt „Straßenfußball für Toleranz“. Das Projekt ist für junge Leute gedacht, die nicht in Vereinen organisiert sind. Es soll deutsche und ausländische Jugendliche zusammenbringen, und es soll helfen kulturelle Grenzen zu überwinden. In Brandenburg, wo unser Bild entstand, haben sich bisher 300 Jugendliche an dem Projekt beteiligt.