JUMA 1/2001

  Ein Südsee-Haus für Witten

aDas Papua-Hauas im Rohbau. Es soll später einmal als Treffpunkt dienen.
Sarah, 13 Jahre, Julia, 14 Jahre, und Yahya, 25 Jahre, bauen gemeinsam ein Papua-Haus. Fünf Wochen lang sind Yahya und 10 weitere junge Indonesier aus Papua-Neuguinea zu Gast in der evangelischen Kirchengemeinde Hattingen-Witten. In dieser Zeit bauen sie gemeinsam mit deutschen Jugendlichen das Haus im Garten der Wittener Kirche.
Sie sprechen verschiedene Sprachen, doch verstehen tun sie sich auch so. Mit Händen und Füßen zeigt man, was man meint. Die praktischen Erfahrungen der deutschen Jugendlichen sind recht unterschiedlich. „Bisher habe ich nur einen Meerschweinchenstall gebaut“, erzählt Sarah. Yayha, der zuhause in einer Holzfabrik arbeitet, erklärt ihr den richtigen Gebrauch von Säge und Hammer. Und Yosina Rumbiak Kapissa, die Pfarrerin der indonesischen Gemeinde, berichtet: „Das Einhalten fester Zeiten, die Disziplin und der Teamgeist bei der Arbeit – das machen uns die Deutschen vor.“ Die Papuas sind handwerklich recht geschickt. Elektrische Werkzeuge gibt es in ihrem Dorf nicht. Doch schon nach kurzer Zeit arbeiten sie damit an dem Wittener Papua-Haus.
aYahya (rechts) zeigt Julia und Sarah, wie man mit Werkzeugen umgeht.
Während der Bauzeit essen, feiern und wohnen alle gemeinsam in den Räumen der Kirche. Wegen der kulturellen Unterschiede ist Toleranz gefragt. „Unser deutsches Frühstück mit Brot, Butter und Marmelade ist völlig neu für unsere Gäste“, berichten die Wittener Mädchen. Die deutschen Pfarrer Dieter Weinbrenner und Ingo Neserke finden den Austausch zwischen den unterschiedlichen Formen der gemeinsamen Religion besonders spannend: „Bei den abendlichen Andachten staunen wir über die Frömmigkeit unserer Gäste. Lieder und Bibeltexte beherrschen sie perfekt. Wir dagegen haben viel freiere Formen im Gottesdienst. So können wir gegenseitig voneinander lernen.“
Später soll das Papua-Haus als Treffpunkt für verschiedene Gruppen der Kirchengemeinde dienen. Da man unbehandeltes Holz aus Deutschland verwendet, wird es vielleicht fünf Jahre halten. Die Partnerschaft mit Sarmi wird sicherlich viel länger bestehen. Bereits in zwei Jahren fahren deutsche Jugendliche zum Gegenbesuch auf die Südseeinsel. Gemeinsam überlegt man bereits jetzt, was man dort gemeinsam erbauen kann.