Choreografien aus Musikvideos erobern die Tanzschulen

Tanzen wie die Stars

Tango, Foxtrott und Walzer - das lernt man für den Schulball oder die eigene Hochzeit. Doch auf Parties und in Diskos spielt eine andere Musik.

Die Backstreet Boys: Seit langem haben die jungen Engländer Fans in der ganzen Welt. Ihre Songs präsentieren sie tanzend.
Jede Bewegung soll genauso aussehen wie bei den Vorbildern: Dafür trainieren Petra, Angela, Lena, Sandra und Kristina mehrmals in der Woche.
Klar, dass man zu moderner Musik anders tanzt. Ohne feste Regeln bewegen sich die einen zum Rhythmus. Andere kopieren die Choreografien der Boygroups und Teenie-Stars. Musiksender wie VIVA und MTV haben die Tänze bekannt gemacht. Hip-Hop, Breakdance, Jazz und Funky Moves sind die neuen Stile. Ohne fremde Hilfe kommt man nicht weit: die Bewegungen sind gar nicht so einfach. Darum haben Deutschlands Tanzschulen seit zwei Jahren ein neues Programm: "Dance 4 (sprich: for) fans“.
Über 300 Schulen haben "Dance 4 fans“-Clubs gegründet. Die Tanzlehrer selbst haben vorher ein spezielles Training gemacht und dürfen sich danach "Dance Instructor“ nennen. Lars Stallnig ist einer von ihnen. "Wir zeigen unseren Schülern zunächst das Video“, erklärt der 27-Jährige. "Dann beginnt die Arbeit.“ Schritt für Schritt macht der Instructor die Original-Choreografie vor. Zuerst üben die Schüler - 80 Prozent sind übrigens Mädchen - ohne Musik. Beim dritten oder vierten Mal wird es dann ernst. Der Instructor startet die CD. Wie war das noch? Ein Schritt nach links, der rechte Fuß tippt erst mit der Ferse, dann mit der Spitze auf den Boden ... oder war es umgekehrt? Bei den meisten Choreografien wieder-holen sich die Schritte nach mehreren Takten. Andere haben ziemlich komplizierte Figuren. Zwei bis drei Übungsstunden braucht man mindestens für einen Tanz. Dann kommt die nächste Choreografie dran. Zwischendurch übt man noch mal die Tänze vom letzten Mal. So wird man Schritt für Schritt besser - einige schneller, andere langsamer. Kein Problem für die Teilnehmer: Konkurrenzdenken gibt es nicht; alle sind mit Begeisterung dabei.


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