JUMA 3/2003

  Einsendungen zu unserer Mach-mit-Aktion aus JUMA 3/99 (2. Teil)

Wer ist der „Goethe deines Landes“?

Bulgarien

Jordan Jokor wurde 1884 geboren. 1905 begann er Gedichte zu schreiben. Er schrieb einige Bände mit Erzählungen, verfasste Novellen, Romane und Dramen. Sehr beliebt sind seine Erzählungen „Wenn sie sprechen könnten“. Hier wird die Welt der Tiere dargestellt. Jokor gelang es die menschlichen Verhältnisse zu beleuchten und sie human darzustellen. Bis ans Ende seines Lebens arbeitete er als Journalist in Sofia.
Im Jahre 1937 starb er im Alter von 53 Jahren.
Daniella, Pasardshik/Bulgarien

China

In der 5000-jährigen Geschichte Chinas gab es viele schöne Gedichte.
Während der Tang-Dynastie gab es zwei Dichter: Li Bai und Du Fu. Die beiden kannten sich und waren gute Freunde. Ihre Gedichte sind so gut, dass sie bei uns "Gedicht-Geist“ und "Gedicht-Gott“ genannt werden. Später war die Song-Dynastie. Eine neue Gedicht-Form wurde geboren. Sushi war ein Meister dieser Form. Er kam aus einer Poetenfamilie. Sein Vater und sein Bruder waren beide große Dichter. In seinen Gedichten drückte Sushi seine Sehnsucht nach einer besseren Zeit aus.
He Lin, Shanghai/VR China

Dänemark

Klaus Rifbjerg verbrachte seine Kindheit in Amager. Nach dem Studium arbeitete er als Filminstrukteur, Rezensent und Schriftsteller. Er schrieb 75 Bücher, die sich gut verkauften. Er ist einer der wenigen Schriftsteller, der von seiner Autorenschaft gut leben kann. Er schreibt Gedichte und Kurzgeschichten. In den 60-er und 70-er Jahren war er einer der provokativsten Schreiber. Er spricht die wichtigsten Probleme in unserer Gesellschaft an.
Arnold Szenes, Viborg/Dänemark

Kroatien

Miroslav Krleza ist die zentrale Persönlichkeit der kroatischen Literatur. Er war Dichter und Dramaturg. Er verfasste Memoiren, Romane und Reisetagebücher. Er wirkte an Zeitschriften und Enzyklopädien mit. Krleza wurde 1893 geboren. In seinen Büchern befasste er sich mit den Beziehungen zwischen Menschen und deren Psyche. Er schrieb über 30 Werke. Krleza war auch politisch sehr engagiert. Er starb im Jahre 1991 in Zagreb.
Vito, Pula/Kroatien

Lettland

Zenta Maurina war eine Schriftstellerin von großer Entschlossenheit. Sie hat von 1897 bis 1978 gelebt. Sie führte ein erfolgreiches, aber auch leidvolles Leben, weil sie seit ihrer Kindheit krank war. Sie las und arbeitete viel. Sie wollte nicht nur als Frau oder als Körperbehinderte wahrgenommen werden; also schloss sie ein Philosophiestudium ab, um sich selbst zu beweisen.
Sie lernte viele Dichter, Schriftsteller und Künstler kennen und schloss tiefe Freundschaften mit ihnen. Sie schrieb Essays über die Kultur, über weltberühmte Schriftsteller, über wichtige lettische Persönlichkeiten und über ethische Fragen. Zenta Maurina hatte einen guten Bezug zu Deutschland, als sie dort lebte. Sie schrieb auch über das Leben von Goethe. Zenta Maurina überwand ihre Krankheit mit ihrer Willens- und Seelenkraft. Sie war und ist eine echte Kultur-, Kunst-, Musik- und Literaturpersönlichkeit.
Sintija, Jelgavas raj. / Lettland

Litauen

Julia Zemaite wurde im Jahre 1845 geboren. Als sie 50 war, starb ihr Mann und sie begann zu schreiben. Eine Zeit lang lebte sie auch in Amerika, sie sammelte dort Geld und spendete es dem Staat Litauen, um ihn zu unterstützen. Nach ihrer Rückkehr lebte Zemaite bis zu ihrem Tod in Marijampole. Sie war eine Realistin. Sie schrieb Erzählungen. Ihre wichtigsten Themen waren Frauenschicksale und Familiengeschichten.
Asta, Telsai/Litauen

Russland

Michail Lomonossow war nicht nur der Begründer der Moskauer Universität, sondern zugleich auch der wichtigste und vielseitigste Gelehrte Russlands. Lomonossow stammte aus einer armen Fischerfamilie. Im Alter von 14 Jahren bekam er ein Buch geschenkt, welches seinen Drang nach Wissen auslöste. Das Buch hieß „Das waren die Tore meiner Ausbildung“. Um sich zu bilden, ging er 1731 nach Moskau. Er war fleißig, wissbegierig und sehr gut.
In Petersburg setzte er sein Studium an der Universität fort. Eine Zeit lang studierte er in Deutschland und kehrte später wieder nach Russland zurück, um sich mit Literatur, Geschichte, Chemie und Physik zu beschäftigen. Er wurde der „Peter der Große“ der russischen Literatur.
Nadja, Lipezk/Russland