JUMA 2/2000

  Nicht ohne mein Maskottchen”

Haie und Pinguine, Hunde und Bären, Münzen und Aliens -
alle sollen Glück bringen
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Stephanie (13):

Früher hieß Stephanies Maskottchen "Wuschel“ und war ein kleiner Teddybär. Jetzt begleiten sie zwei Aliens, wenn sie bei ihrer Freundin übernachtet oder in der Schule eine Klassenarbeit schreibt. Dort sitzen die Außerirdischen dann auf ihrem Tisch und sollen ihr Glück und eine gute Note bringen. Stephanie mag die Monster mit den ovalen Augen und den Stummelschwänzchen. "Ich finde Aliens knuddelig. Sie sind mal was anderes als die üblichen Maskottchen“, meint sie. Dass sie in Filmen oder Comics besonders grausam sind, stört sie nicht. "Sie existieren nicht. Deshalb muss man sich auch nicht vor ihnen fürchten.“



Inge (14):

Der Schwimmverein Rhenania hat seit einem Jahr ein besonderes Wahrzeichen. Es ist ein Pinguin, denn der Verein hat die Patenschaft für einen echten Pinguin im Zoo übernommen. Natalie (12), Nadine (12), Stephanie (14) und Inge (14) haben jetzt ein Exemplar aus Stoff zu Hause stehen. Zu Wettkämpfen nehmen sie ihr "Haustier“ mit. Als Glücksbringer steht er am Schwimmbeckenrand. Für den Verein ist der Pinguin aber nicht nur ein Maskottchen: Als PR-Gag soll er auch Sponsorengelder einbringen. "Die Idee dazu hatte Herman Kugel, unser Pressesprecher und Ausbilder. Bei Presseauftritten wird der Pinguin jetzt immer ins Bild gemogelt“, erklärt Michael (18). Neulich hat ein Eisverkäufer die Schwimmer "gesponsert“. Er baute einen Pinguin aus Speiseeis, den die jungen Schwimmer aufessen durften.

Markus (13):

Markus ist sehr sportlich. Er fährt Kartrennen und spielt Eishockey im Verein "Die Haie“. Für jede Sportart hat er ein Maskottchen. Zum Kartrennen nimmt er einen Rennfahrer aus Plüsch mit und zum Eishockeyspiel natürlich einen Hai. Einmal hatte seine Mannschaft schon fast das Spiel verloren, als seine Mutter kam. Sie setzte den Hai auf das gegnerische Tor. Das Blatt wendete sich: Seine Mannschaft holte den großen Rückstand auf. Seitdem ist der Hai bei jedem Spiel dabei. Die meisten Jungs haben keine Maskottchen. "Sie glauben nicht, dass es hilft“, vermutet Markus. Den Glauben an sein Maskottchen verliert er nicht so schnell, auch wenn seine Mannschaft einmal nicht gewinnen sollte. "Der Hai ist ein Symbol des Sieges. Er verleiht uns Kraft. Wenn man zum Tor fährt und ihn darauf liegen sieht, spielt man gleich viel besser.“

David (13):

Wenn man in Deutschland einen Pfennig findet, bringt er Glück. Kleeblätter oder Hufeisen gelten ebenfalls als Glücksbringer. David hat von seinem Vater eine alte Münze aus Äthiopien bekommen. Sie zeigt ein Wappentier und den Kaiser Haile
Selassie. Welche Glücksbringer es in Äthiopien gibt, kann David nicht sagen. Für ihn hat die Münze aber eine ganz besondere Bedeutung: Sein Vater stammt aus diesem Land und ein Teil seiner Familie lebt dort immer noch. Die Münze nimmt David jeden Tag zur Schule mit. Er bewahrt sie in seiner Stiftmappe auf..

Marlen (13):

Nicht ohne meinen "Wauzi“, scheint Marlen zu denken! Marlens Maskottchen ist ein ausgewachsener Plüschhund. Er ist immer dabei, wenn Marlen unterwegs ist . Um ihn zu transportieren, steckt Marlen ihn einfach in den Rucksack. "Wauzi“ dient für Marlen auch als Kuscheltier. Deshalb passt sie besonders gut auf ihn auf. Wenn er dreckig ist, wird er einfach gewaschen. Als er einmal auf einer Reise verloren ging, gab Marlen nicht auf, bis sie ihn wiederfand. Ihr Maskottchen zu verlieren, wäre für Marlen das größte Unglück.



Evelyn (13):

Das erste Wort, das Evelyn als Baby sagen konnte, war der Name ihres rosa Teddys. Sie bekam ihn kurz nach ihrer Geburt von ihrem Vater geschenkt. Den Teddy nahm sie überall mit hin, bis sie in die Schule kam. Dann landete er auf dem Speicher und verschwand aus ihrem Leben. Jahrelang lag er dort, bis Evelyn ihn wiederfand. Der kleine rosa Teddy wurde zu ihrem Glücksbringer. Seitdem hat er ihr schon bei vielen Klassenarbeiten geholfen. Ob sie abergläubisch ist? "Ich gehe nicht unter Leitern hindurch und passe auf, dass mir keine schwarze Katze über den Weg läuft. Aber an Horoskope glaube ich nur, wenn sie gut sind, und 13 ist meine Glückszahl.“