JUMA 1/2000

  Bad Laaspher Gymnasiasten bauen einen Planeten-Lehrpfad

Auf der grünen Wiese durchs Weltall

Schulleiter Winfried Damm (links) und Bürgermeister Robert Gravemeier enthüllen das Sonnenmodell.
Lichtjahre schrumpfen zusammen: 6 Kilometer lang ist die Reise durch das Sonnensystem. Doch der Ausflug ins Weltall findet auf der Erde statt, am Rande der Kurstadt Bad Laasphe im Kreis Siegen-Wittgenstein. Dort haben Jungen und Mädchen des örtlichen Gymnasiums einen Planeten-Lehrpfad gebaut. In 2 Stunden reist man von der Sonne bis zum Pluto. Das entspricht etwa der drei- bis vierfachen Lichtgeschwindigkeit (Lichtgeschwindigkeit: etwa 300 000 km/sec). Kein Wunder: Der Maßstab des Planeten-Lehrpfads ist 1 zu einer Milliarde.
Bekannt für seine Ringe: der Saturn. Wer sich die Reihenfolge der Planeten merken will, kann sich mit einem einfachen Merksatz behelfen.
Ausgangspunkt der Sternenreise ist die Sonne im Stadtteil Niederlaasphe. Gelb leuchtet die Kugel in der grünen Wiesenlandschaft. Sie hat 1,4 Meter Durchmesser und ist 5 Tonnen schwer. Auch an den übrigen Stationen findet man „alte Bekannte“: Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto. Leicht zu merken ist übrigens die richtige Reihenfolge der Planeten mit diesem Satz: „Mein Vater Erklärt Mir Jeden Sonntag Unsere Neun Planeten.“ Die Anfangsbuchstaben verraten die Namen.
Jede Planetenstation besteht aus einem Stein mit einer Bronzetafel. Die Tafel zeigt den Planeten im richtigen Maßstab – zwischen 2 und 144 Millimeter Durchmesser – und enthält Informationen wie Größe, Entfernung und Beschaffenheit. Außerdem sind die Abstände der Planeten im Maßstab dargestellt.
Chronologie einer zweijährigen Arbeit: Die Schüler dokumentierten den Aufbau des Lehrpfades.
Zwei Jahre dauerten die Planungen und die Arbeiten an dem Projekt. Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtkurses Mathematik/Erdkunde planten den Pfad als Abschlussarbeit. „Wir mussten zunächst klären, ob so ein Planeten-Lehrpfad in unserer Landschaft überhaupt möglich ist“, erinnern sich die Mädchen und Jungen. Der ideale Pfad im geplanten Maßstab wäre ein schnurgerader, 6 Kilometer langer Weg gewesen. Doch das war in der Mittelgebirgslandschaft um Bad Laasphe kaum erfüllbar. Die Schüler mussten Geldgeber finden und die Verantwortlichen der Stadt überzeugen. Doch die Schüler fanden für alle Probleme eine Lösung. Zum 75-jährigen Bestehen des Gymnasiums wurde der Pfad fertiggestellt. „Durch den Planeten-Lehrpfad habt ihr die Attraktivität der Stadt gesteigert“, lobte Bürgermeister Robert Gravemeier die Initiative der Gruppe. Als Dank bekam die Schule eine Ehrenurkunde der Stadt.