JUMA 2/2002

  Wir sind 13

Lena und Alexander sind 13. Wie leben sie? Was interessiert sie?
Woran denken sie?

Lena
Alter: 13 Jahre
Größe: 1 Meter 57 Gewicht: 45 Kilogramm
Haarfarbe: blond
Interessen: Sport, Musik
Lieblingsessen:
überbackener Camembert mit Preiselbeeren,
Pommes, Nudeln
Was sie nicht mag: Eier
Lieblingsfächer: Sport, Mathematik, Englisch, Biologie
Hassfächer: keine
Lektüre: Liebes- und Kriminalromane, Harry Potter
Unterrichtszeit:
30 Stunden à 45 Minuten wöchentlich von montags bis freitags
Unterrichtsbeginn:
7.45 Uhr
Weckzeit: 6.30 Uhr
Schulweg: 5 Minuten mit dem Bus, 5 Minuten Fußweg
Unterrichtsschluss:
13.05 Uhr
Fernsehen: meistens nur am Wochenende
Zeit für Hausaufgaben:
bis zu 2 Stunden am Tag
Zeit, ins Bett zu gehen: 20.45 Uhr, danach noch mindestens eine Stunde Lesen
Alexander
Alter: 13 Jahre
Größe: 1 Meter 68
Gewicht: 56 Kilogramm
Haarfarbe: blond
Interessen:
keine besonderen
Lieblingsessen:
Nudeln mit Tomatensoße und Fleischwurst
Was er nicht mag:
Linsensuppe
Lieblingsfach: Deutsch
Hassfächer: Mathematik, Französisch, Religion
Lektüre: Bücher über Zauberer und Zauberei, zum Beispiel "Harry Potter“, „Merlin - wie alles begann“ usw.
Unterrichtszeit:
31 Stunden à 45 Minuten wöchentlich, von montags bis freitags
Unterrichtsbeginn:
8 Uhr 10 oder 9 Uhr
Weckzeit: 7 Uhr oder 8 Uhr
Schulweg: 6 Minuten mit dem Fahrrad
Unterrichtsschluss:
13 Uhr 40
Fernsehen: 2-3 Stunden täglich („japanische Zeichentrickfilme, Fantasy und Sciencefiction“)
Zeit für Hausaufgaben:
eine Stunde am
Tag
Zeit, ins Bett zu gehen:
21 Uhr 15
Lena ist die Beste in ihrer Klasse. Schon in der Grundschule war das so. Darum sind einige Mitschüler neidisch. „Streberin!“, sagen sie. Doch das ist Lena nicht. Sie kann sich gut konzentrieren. Vokabeln, Grammatik und Formeln lernt sie meistens ohne Probleme. Vor Arbeiten ist sie selten nervös.
"In den ersten beiden Jahren am Gymnasium hatte ich Glück mit den Lehrern“, sagt Lena. Sie hatte viele Einsen auf dem Zeugnis und nur eine Zwei: in Kunst. In der 7. Klasse bekam Lena neue Lehrer. Mit einigen ist sie nicht so glücklich. Trotzdem blieben die Leistungen gut.
Auch Lenas beste Freundin Steffi ist eine gute Schülerin. Die beiden sprechen über alles und streiten nie. Ihre Themen: Mitschüler, Lehrer, Jungs, Kinofilme.
Lena lebt in einem kleinen Dorf im Bergischen Land. Ihr Bruder Lukas ist 11. "Der nervt manchmal“, stöhnt Lena. Er provoziert sie, und schon gibt es einen Kampf. Lenas Vater arbeitet in Köln. Er ist Journalist. Ihre Mutter unterrichtet Querflöte. Auch Lena liebt Musik. Seit sieben Jahren spielt sie Blockflöte. Jetzt lernt sie auch Saxophon. Dafür musste sie ihr liebstes Hobby aufgeben: das Fußballspielen im Verein.
Doch man kann ja auch in der Freizeit Sport treiben. Bei gutem Wetter trifft sich Lena mit Kindern aus der Nachbarschaft. Sie spielen Fußball, Tischtennis oder Hockey auf Inlineskates. Bei Regen fährt sie manchmal mit dem Bus zum Schwimmen in die Stadt. Außerdem geht sie einmal in der Woche zum Judo. "Ich will gut trainiert sein“, sagt Lena.
Nach langen Diskussionen mit den Eltern haben Lena und Lukas gemeinsam einen Computer bekommen. Fast täglich sitzt Lena vor dem Monitor. Die Zeit ist auf 1 1/2 Stunden begrenzt. Im Moment heißt ihr Lieblingspiel "Die Sims“.
Lena kleidet sich am liebsten sportlich. Früher trug sie meistens Jungensachen. Seit kurzem sucht sie sich auch modische Kleidung aus. Ihre Freundinnen waren verblüfft. Markenklamotten findet Lena nicht wichtig - im Gegensatz zu vielen Mitschülern.
Beim Einkaufen von Kleidung gibt es meistens Streit. Lena will ihren eigenen Geschmack durchsetzen. Doch schlabbrige Jungenhosen mag Lenas Mutter nicht. Und in diesem Punkt gibt sie selten nach.

Alexander heißt kurz Alex. Er lernt nicht gerne. Lieber spielt er mit seinem Schulfreund Christian, 14. Oft diskutieren sie. Sie regen sich über Lehrer auf, zum Beispiel über den Mathematiklehrer: "Der erzählt immer nur über sich!“ Interessant sind auch die Mädchen in der Klasse. Wichtig sind "a) gutes Aussehen und b) ein guter Charakter“.
Alexander lebt in Köln - mit seiner Mutter, seinen Schwestern Annemarie, 12, und Hannah, 3, sowie Aupairmädchen Rusudan, 22, aus Georgien. Sein Vater starb letztes Jahr bei einem Motorradunfall. Danach war Alexander schlecht in der Schule. Auf dem Zwischenzeugnis der 7. Klasse im Gymnasium hatte er 4 schlechte Noten. Mit 2 schlechten Noten am Ende des Schuljahres muss man die Klasse wiederholen. Seine Schulfreunde ärgerten ihn. Alexanders Mutter versprach ihm ein Handy, "wenn du versetzt wirst“. Schließlich hat fast jeder in der Klasse "so ein Ding“.
Das Wunder geschah: Alex kam in die 8. Klasse. Er hatte keine schlechte Note auf dem Zeugnis. Mit seinem Handy schickt er jetzt SMS-Nachrichten, zum Beispiel an Sandra, 13. Alex hat sie auf Rügen kennengelernt. Dort hat er in den Sommerferien
2 Wochen Urlaub mit einer Jugendgruppe verbracht.
Vor kurzem war Alexander zum ersten Mal allein in der Stadt. Mit dem Bus und mit der S-Bahn war er eine halbe Stunde dorthin unterwegs. Er ist ins Kino gegangen und er hat in einem Geschäft CDs gehört. Alexanders größtes Problem: Er findet sich zu dick, denn er isst gerne Süßigkeiten und Chips. Seine Lösung: "Schwimmen“ - aber Alex will sich nicht in der Badehose zeigen.
Jörg-Manfred Unger, Christian Vogeler