JUMA 12/2002

 
Liebesbriefe als Kunstwerk

Wieder einmal wurde in Deutschlands Hauptstadt Berlin ein Gebäude kunstvoll verpackt.


Dieses Mal war es das Postfuhramt in der Oranienburger Straße in Berlin-Mitte, der Verpackungskünstler war HA Schult. Die Deutsche Post und er hatten die Menschen in aller Welt zum Schreiben von Liebesbriefen aufgerufen. Schon bald stapelten sich die Briefe im Atelier des Künstlers. Unter den Einsendern waren unbekannte und berühmte Menschen. Rund
50 000 Briefeschreiber beteiligten sich insgesamt an der Aktion. Alle Einsendungen wurden mit dem Computer gescannt, vergrößert und auf Folie gezogen. Anschließend errichtete man vor der Fassade ein Gerüst. Daran wurden die bunten Bahnen mit den Briefen aufgehängt. Im Oktober war feierliche Eröffnung. "Ein Gebäude der Liebe“ nannte HA Schult das bunte Postamt. Einen Monat lang konnte man es bewundern. "Ein Blick in deine Augen - von dem Tag an war nichts mehr wie vorher“, war da zu lesen, und "Ich liebe dich einfach“. Jeder Brief erzählte eine eigene Geschichte: "Liebe Oma, dein Tod hat mich sehr getroffen. Ich schicke dir auf diesem Wege - in den Himmel - meine Liebe“, schrieb Moni. Viele Liebeserklärungen waren auch Haustieren, Heimatstädten und Landschaften gewidmet. Der weiteste Brief kam übrigens aus Neuseeland. Heute sieht das Postamt wieder wie vorher aus, doch im Internet kann man noch unter "www.loveletters.de“ das verpackte Haus und die Liebesbriefe anschauen.

Internet-Tipp: www.adcard.de/loveletters