JUMA 2/2002

 
Moment mal!
Unerhörtes Museum
In einem kleinen Laden in Berlin findet man das "Museum der unerhörten Dinge“. Die Sammlung zeigt zum Beispiel "den roten Faden, der durchs Leben führt“ oder ein "Bonsai-Hirschfell von 12 Zentimeter großen Hirschen, die zwischen Bonsai-Bäumen leben.“ Ob das stimmt? Museumsdirektor Roland Albrecht sagt: "Zur Wahrheit gehört der Glaube!“ Annika, 15, und Leo, 16, an der "sprechenden Spendenkasse“ sind skeptisch. Unter der Glaskuppel vorne sehen sie "Muscheln, aus denen die Knöpfe der Soldaten der Kaiserin Maria Theresia hergestellt wurden.“

Internet-Tipp: www.museumderunerhoertendinge.de



"Girl’s Day"
Wer weiß schon, was Vater und Mutter bei der Arbeit machen? Bei der bundesweiten Aktion "Girl’s Day“ erhielten Mädchen einen Tag schulfrei. Sie konnten einmal ihren Eltern im Beruf über die Schulter schauen. Stolz präsentierten Väter und Mütter ihren Töchtern ihren Arbeitsplatz und erklärten ihnen genau, womit sie ihr Geld verdienen. Das Ziel dieser Aktion: Die Schülerinnen sollten sich die Betriebe anschauen, um sich Ideen für ihre Berufswahl zu holen. Denn immer noch wählen viele Mädchen typische Frauenberufe, obwohl sie bessere Schulabschlüsse als Jungen haben.
Internet-Tipp: www.girls-day.de



Krank und trotzdem Unterricht
Was ist eines der größten Probleme, wenn Schüler lange krank sind? Sie können nicht mehr am Unterricht teilnehmen. Oft verlieren sie dadurch ein ganzes Schuljahr und manchmal auch noch ihre sozialen Kontakte. Beim Projekt "Digitales Klassenzimmer“ können Schüler im Krankenhaus am Unterricht teilnehmen, und zwar live per Internet! Momentan wird das Projekt noch an bayrischen Schulen erprobt, aber an einer bundesweiten Ausweitung wird gearbeitet.
Internet-Tipp: www.mnet-online.de/haupt/digiclass.htm



Parkplatzraver
Großraumdiskotheken sind besonders auf dem Land eine Attraktion für die Jugend. Doch viele kommen gar nicht bis zur Tanzfläche. Sie bleiben lieber im Auto auf dem Parkplatz vor der Disko sitzen. Musik kommt aus dem Autoradio und Getränke gibt es am Kiosk nebenan. Ein preiswerter Freizeitspaß! Jetzt hat das Vergnügen auch einen Namen bekommen: Parkplatzraven! In Hamburg haben die Raver sogar einen Verein gegründet, der für das Hobby wirbt.
Internet-Tipp: www.parkplatzraver.de



Wie lebten die Jugendlichen
vor 50 Jahren?

Das werden sich die Generationen nach uns einmal fragen. 34 Jugendliche in Ratzeburg legten darum Gegenstände aus ihrem Alltag in eine so genannte Zeitkapsel. Der Inhalt soll später "als Momentaufnahme den Lebensstil einer Generation anschaulich werden lassen“. Die Kapsel soll in 50 Jahren von den dann ehemaligen Schülern wieder geöffnet werden.




 

Schluss mit der Raserei
Manchmal sind Verbote sinnlos. Die Konsequenz aus dieser Erfahrung zog der Motorclub Rostock. Für sogenannte "Crash-Kids“ bauten die Vereinsmitglieder unter Leitung von Arno Artz (63) eine sichere Rennpiste. Crash-Kids sind minderjährige Jugendliche ohne Führerschein, die mit den Wagen ihrer Eltern unerlaubt über die Straßen rasen. Meistens enden diese illegalen Fahrten mit einem Crash - einem Unfall. Jetzt können die Jugendlichen auf dem abgesperrten Gelände das Autofahren legal erproben.



Einmal im Leben ein SUMO sein, dieser Wunsch geht jetzt für einige Jugendliche in Erfüllung. SUMO - sonst die Bezeichnung für japanische Kampfringer - ist die Abkürzung für Schul-Umwelt-Moderatoren. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bildet die jungen Leute in Moderation und Präsentation, Projektorganisation oder Presse- und Öffentlichkeitsarbeit aus. Danach begleiten die SUMOs Umweltteams an Schulen bei ihren Aktivitäten.
Internet-Tipp: www.bundjugend.de/aktionen/sumo.htm





Modischer Gag vom Laster
Sie sind weit gereist und vom Wetter gegerbt: die bunten Planen der Lkws. „Früher haben Bauern die alten Planen abgeholt, um ihre Misthaufen damit abzudecken“, erzählt Spediteur Bernd Dörr. Doch dann kam ihm die Idee: Er entwickelte eine Taschenkollektion aus den alten Planen. Ein Berliner Szeneladen interessierte sich für die Kollektion. Die Taschenmode kam an: Heute haben einige „Kultbags“ mit ungewöhnlichen Aufdrucken bereits Sammlerwert.