JUMA 2/20023

  Auflösung unserer Mach-mit-Aktion aus JUMA 2/2001

Gedichtbehandlung

Im JUMA 2/2001 haben wir euch gefragt, welche Erfahrungen ihr mit Gedichten im Unterricht gemacht habt. Zahlreiche Einsendungen erreichten die Redaktion. Hier ist eine Auswahl davon.
Die 10 Gewinner der Verlosung bekommen das Buch "Großer Ozean - Gedichte für alle“ von Hans-Joachim Gelberg. Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sagen wir vielen Dank fürs Mitmachen!

Wir haben im Unterricht oft Gedichte besprochen, und es ist wirklich so, dass das Zerpflücken den Eindruck eines Gedichtes zerstören kann. Das, was ein Gedicht ausmacht, fühlt man im Herzen, während man es liest. Ein Gedicht wirkt auf jeden Menschen anders und jeder verbindet etwas anderes mit dem Geschriebenen. Deshalb glaube ich, dass eine Gedichtbesprechung, wie sie in der Schule gemacht wird, dieses Gefühl und das Verständnis für ein Gedicht eher zerstört als fördert. Man sollte nicht versuchen Gedichte auf einen für alle Menschen gleichen Nenner zu bringen, sondern jeder sollte seine eigene Beziehung zu einem Gedicht aufbauen können.
Julia, Haapsalu, Estland

Nachdem wir das Gedicht gelesen haben, diskutieren wir über den Inhalt des Gedichts. Meistens hat jeder Schüler eine andere Meinung, was unserer Lehrerin nicht gefällt. Sie hält nur ihre für die richtige. Manchmal hören wir Dichterlesungen auf Kassette. Das gefällt uns gut, denn das Gedicht klingt ganz anders, der Autor legt Akzente auf die Worte, die ihm wichtig sind.
Schülerinnen der Klasse 10 d, Staatsgymnasium Jekabpils, Lettland

Wir lernten im Deutschunterricht japanische Gedichte, sogenannte Haikus, kennen. Die japanische Kultur unterscheidet sich sehr von der europäischen, deshalb war es sehr interessant, durch japanische Gedichte auch etwas von der Kultur und der Literatur Japans zu erfahren.
Elena, Varna, Bulgarien

In den Deutschstunden haben wir Gedichte über Weihnachten, Farben und Reisen gelesen. Ich finde es wichtig den Inhalt zu verstehen und dazu Fragen zu beantworten. Mit den Gedichten die Aussprache zu lernen oder sie auswendig lernen finde ich langweilig. Lieber schreibe ich selbst Gedichte.
Maija, 15, Kärsava, Lettland

Wenn unsere Deutschlehrerin Gedichte vorliest, finde ich das fantastisch. Danach bekommen wir verschiedenen Aufgaben zu den Gedichten, z.B. lesen, auswendig lernen, Fragen dazu beantworten, in unsere Muttersprache übersetzen. Das gefällt mir nicht besonders gut. Ich mag es lieber, selbst Gedichte zu schreiben.
Solvita, 18, Kärsava, Lettland

Ich habe mich schon in meiner Kindheit mit Lyrik vertraut gemacht. Im Deutschunterricht haben wir Gedichte zu verschiedenen Themen sowie unterschiedlichen Dichtungsformen behandelt. Gedichte lesen finde ich toll, nur auswendig lernen mag ich nicht besonders. Nur einmal habe ich ein Gedicht auswendig gelernt, weil es mir besonders gut gefallen hat.
Laura, 17, Kärsava, Lettland

Nur selten behandeln wir Gedichte in Deutschunterricht. Doch es gibt in unserer Klasse eine Tradition. Der Valentinstag ist der Tag der Poesie, dann lesen wir Gedichte oder wir dichten selbst welche.
Klasse 12, Stadtgymnasium Kärsava, Lettland

Ich finde, ein Gedicht zu schreiben ist die beste Möglichkeit, seine Gefühle auszudrücken. Der Dichter kann schreiben, was er fühlt und wem er glaubt. Ich bin gegen eine Analyse der Gedichte im Unterricht, denn jeder Leser kann das Gedicht anders verstehen und interpretieren. Aija, 17, Kärsava, Lettland

Wir lernen gerne Gedichte im Unterricht, denn dadurch lernt man viele neue Kulturen kennen. Der Dichter zeigt einem die Welt aus seiner Perspektive. Was uns nicht gefällt, ist das Auswendiglernen von Gedichten, denn es dauert sehr lange.
Clemence, Maude, Fanny und Céline, Dijon, Frankreich